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Aktualisiert am 27.07.2021 - 14:50 Uhrin MärkteLesedauer: 5 Minuten

Candriam-Manager Van den Eynde im Gespräch „Die Patente dürfen nicht fallen“

Rudi Van den Eynde
Rudi Van den Eynde: Verantwortet bei Candriam das Themenfonds-Angebot | Foto: Candriam

Das Investment: Gleich mehrere Ihrer Fonds suchen erfolgversprechende Unternehmen in der Gesundheits-Branche. Nun will US-Präsident Joe Biden angesichts der Corona-Pandemie die Patente der Pharma-Industrie lockern. Ein Rückschlag für die Branche?

Rudi Van den Eynde: Es bleibt zwingend erforderlich, dass neue Produkte und insbesondere Arzneimittel weiterhin von angemessenen Verkaufspreisen und Erstattungen profitieren können. Das stimuliert die Forschung und führt zu Innovationen.

Das bedeutet nicht, dass Medikamente-Hersteller ihre Preise missbräuchlich gestalten dürfen. Kontrollen sind notwendig, aber angesichts der enormen Komplexität der Medikamente-Entwicklung ist es klar, dass neue und innovative Mittel und Technologien nicht „billig“ sein können.

Sie sind zeitweise durch Patente geschützt, werden danach generisch und so günstiger. Das zwingt Unternehmen, ständig Innovationen zu entwickeln, um zu überleben. Die Politik darf dieses sinnvolle System nicht ändern. Und wird es wohl auch nicht.

Und welche Maßnahmen begrüßen Sie? 

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Van den Eynde: In vielen Ländern fördert die Politik Forschung. Das National Institute of Health in den USA etwa erhöht seine Forschungsbudgets seit Jahrzehnten nahezu jährlich, sowohl unter republikanischen als auch unter demokratischen Regierungen.

Auch China steigert seine Forschung und macht große Fortschritte. Das ist wichtig, da diese nicht gewinnorientierte Forschung oft wissenschaftliche Erkenntnisse schafft, auf denen Unternehmen aufbauen können.

Gibt es technologische Highlights?

Van den Eynde: Der wissenschaftliche Fortschritt ist vielfältig. Es wäre falsch, eine einzelne Technologie wie die Boten-RNA, die jetzt in den Covid-Impfstoffen verwendet wird, als heiligen Gral und Lösung aller Probleme anzusehen.

Vielmehr ist es so, dass der allgemeine Fortschritt, bessere  wissenschaftliche Instrumente und zunehmend Wissen es ermöglichen, die wahren Ursachen vieler Krankheiten zu verstehen.

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