Die Praxis und die Gebrüder Grimm Fondsboutiquen, Private Label Fonds und Seed Money
Markus Hill
Markus Hill ist unabhängiger Asset Management Consultant in Frankfurt. Seine Fachgebiete liegen in Marketing / Vertrieb / PR und in der Managerselektion. Hill beschäftigt sich intensiv mit Private Label Fonds, Fondsboutiquen und dem Einsatz von Publikumsfonds (Fondsselektion) bei Institutionellen: www.markus-hill.com
Die Fondsidee - der Köder muss dem Fisch schmecken
Bei vielen Gesprächen mit Vermögensverwaltern,die einen neuen Fonds auflegen wollen, erkennt man oft ähnliche Muster. Der potentielle Fondsmanager ist begeistert von seiner Idee, sein Können steht außer Frage.
Selbst bei begrenztem Erfahrungshorizont im Fondsmanagement und begrenztem Bekanntheitsgrad fühlen sich viele kleine Vermögensverwalter berufen.
Viele gescheiterte Fondsprojekte bei dieser Art von visionären Projekten dokumentieren die Erfolgschancen dieser Kategorie von Fondsprojekten. Der Begriff „Backtesting“ bei der Vorstellung solcher Konzepte zwingt vielen potentiellen Investoren bei der Beurteilung nur noch ein müdes Lächeln ab. Relevant ist hier der Beifall des Investors, weniger die Begeisterung des potentiellen Fondsadvisors.
Kleine „Fondsmanager“ mit Konzepten, die kopierbar sind bei Bekanntwerden, sind eine weitere Kategorie von Fondsgründern. Die Gefahr besteht, dass nach vielen Gesprächen im Markt das eigene Konzept von einem nachgewiesenen „Könner“ schneller und erfolgreicher kopiert werden kann.
Die beiden genannten Typen sind nicht repräsentativ für alle Fondsinitiatoren in Deutschland, an Ihnen lässt sich jedoch ein wesentlicher Punkt darstellen: Beiden wird es schwer fallen, Ihre Konzepte erfolgreich umzusetzen.
Seed Money – der Engpass
Fondsprojekte, die oft bei Kapitalanlagegesellschaften wie Universal Investment, Hauck & Aufhäuser, Ampegagerling oder anderen Gesellschaften in Deutschland oder Luxemburg vorgestellt werden, finden oft schon zu Beginn oder nach einer gewissen Phase des „Siechtums“ ihr Ende.
Die vom eigenen Fondskonzept begeisterten Vermögensverwalter unterschätzen sehr häufig den Engpassfaktor Seed Money. Ähnlich wie beim Sponsoring eines Erfinders oder wie bei Financiers von Venture Capital wird vergessen, dass sie zu Beginn nur eine Idee haben.
Diese Idee tragen sie der Kapitalanlagegesellschaft vor, um diese davon zu überzeugen, ein Fondsprojekt aufzusetzen. Vergessen wird oft, dass diese Kapitalanlagegesellschaften in der überwiegenden Mehrzahl ihr Hauptgeschäft nicht im Talent-Scouting sehen, sondern in der Bereitstellung einer Produkthülle gegen Bezahlung: Private Label Fonds.
Beide Parteien – Fondsinitiator und Kapitalanlagegesellschaft – vereint das Interesse nach Geschäft. Entscheidend ist aber, dass der Vermögensverwalter sicherstellen muss, dass am Schluss die Anfangsfinanzierung stehen muss.
Bei den oben beschriebenen Fällen ist dies in der Regel nicht gewährleistet. Vergessen wird, dass selbst erfahrene, marktbekannte Vermögensverwalter intensiv Aktivitäten bei der Suche nach Seed Money an den Tag legen. Kurz gesagt: Seed Money-Suche ist Chefsache und nicht Folklore.
Der erste Investor – der magische Garant für den Projektbeginn
Fondsprojekte sind Vorhaben, die Schritt für Schritt durchdacht sein wollen. Wenn schon bei der Planung der Wurm drin ist, folgt ein langwieriger, ermüdender Vorbereitungsprozess, der nach längerer Zeit oft dazu führt, dass das Vorhaben nach einer Anstandsfrist auf Eis gelegt wird.
Der Knackpunkt ist häufig, dass der Fondsinitiator nicht hören möchte, dass das Projekt noch nicht genügend durchdacht ist oder dass kein wesentlicher Wettbewerbsvorteil besteht.
Warnungen dieser Art können wertvoll sein. In der Regel können sie dazu führen dass man früh genug die Hausaufgaben für die Fondsauflage macht. Ein zentraler Punkt ist, dass eine Vision zum Anschub finanziert werden muss. Sonst ergibt sich für das Fondsprojekt der ewige Prozess der Suche nach dem ersten Investor.
Dieser Prozess gipfelt am Schluss oft in dem Auspruch: „Hannemann, geh du voran!“ (Die sieben Schwaben, Gebrüder Grimm)
Die Fondsidee - der Köder muss dem Fisch schmecken
Bei vielen Gesprächen mit Vermögensverwaltern,die einen neuen Fonds auflegen wollen, erkennt man oft ähnliche Muster. Der potentielle Fondsmanager ist begeistert von seiner Idee, sein Können steht außer Frage.
Selbst bei begrenztem Erfahrungshorizont im Fondsmanagement und begrenztem Bekanntheitsgrad fühlen sich viele kleine Vermögensverwalter berufen.
Viele gescheiterte Fondsprojekte bei dieser Art von visionären Projekten dokumentieren die Erfolgschancen dieser Kategorie von Fondsprojekten. Der Begriff „Backtesting“ bei der Vorstellung solcher Konzepte zwingt vielen potentiellen Investoren bei der Beurteilung nur noch ein müdes Lächeln ab. Relevant ist hier der Beifall des Investors, weniger die Begeisterung des potentiellen Fondsadvisors.
Kleine „Fondsmanager“ mit Konzepten, die kopierbar sind bei Bekanntwerden, sind eine weitere Kategorie von Fondsgründern. Die Gefahr besteht, dass nach vielen Gesprächen im Markt das eigene Konzept von einem nachgewiesenen „Könner“ schneller und erfolgreicher kopiert werden kann.
Die beiden genannten Typen sind nicht repräsentativ für alle Fondsinitiatoren in Deutschland, an Ihnen lässt sich jedoch ein wesentlicher Punkt darstellen: Beiden wird es schwer fallen, Ihre Konzepte erfolgreich umzusetzen.
Seed Money – der Engpass
Fondsprojekte, die oft bei Kapitalanlagegesellschaften wie Universal Investment, Hauck & Aufhäuser, Ampegagerling oder anderen Gesellschaften in Deutschland oder Luxemburg vorgestellt werden, finden oft schon zu Beginn oder nach einer gewissen Phase des „Siechtums“ ihr Ende.
Die vom eigenen Fondskonzept begeisterten Vermögensverwalter unterschätzen sehr häufig den Engpassfaktor Seed Money. Ähnlich wie beim Sponsoring eines Erfinders oder wie bei Financiers von Venture Capital wird vergessen, dass sie zu Beginn nur eine Idee haben.
Diese Idee tragen sie der Kapitalanlagegesellschaft vor, um diese davon zu überzeugen, ein Fondsprojekt aufzusetzen. Vergessen wird oft, dass diese Kapitalanlagegesellschaften in der überwiegenden Mehrzahl ihr Hauptgeschäft nicht im Talent-Scouting sehen, sondern in der Bereitstellung einer Produkthülle gegen Bezahlung: Private Label Fonds.
Beide Parteien – Fondsinitiator und Kapitalanlagegesellschaft – vereint das Interesse nach Geschäft. Entscheidend ist aber, dass der Vermögensverwalter sicherstellen muss, dass am Schluss die Anfangsfinanzierung stehen muss.
Bei den oben beschriebenen Fällen ist dies in der Regel nicht gewährleistet. Vergessen wird, dass selbst erfahrene, marktbekannte Vermögensverwalter intensiv Aktivitäten bei der Suche nach Seed Money an den Tag legen. Kurz gesagt: Seed Money-Suche ist Chefsache und nicht Folklore.
Der erste Investor – der magische Garant für den Projektbeginn
Fondsprojekte sind Vorhaben, die Schritt für Schritt durchdacht sein wollen. Wenn schon bei der Planung der Wurm drin ist, folgt ein langwieriger, ermüdender Vorbereitungsprozess, der nach längerer Zeit oft dazu führt, dass das Vorhaben nach einer Anstandsfrist auf Eis gelegt wird.
Der Knackpunkt ist häufig, dass der Fondsinitiator nicht hören möchte, dass das Projekt noch nicht genügend durchdacht ist oder dass kein wesentlicher Wettbewerbsvorteil besteht.
Warnungen dieser Art können wertvoll sein. In der Regel können sie dazu führen dass man früh genug die Hausaufgaben für die Fondsauflage macht. Ein zentraler Punkt ist, dass eine Vision zum Anschub finanziert werden muss. Sonst ergibt sich für das Fondsprojekt der ewige Prozess der Suche nach dem ersten Investor.
Dieser Prozess gipfelt am Schluss oft in dem Auspruch: „Hannemann, geh du voran!“ (Die sieben Schwaben, Gebrüder Grimm)
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