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Von in Berufsunfähigkeitsversicherung (BU)Lesedauer: 5 Minuten
Berufskletterer
Berufskletterer: Für solche Risikoberufe sind die Prämien in der BU-Versicherung besonders hoch. | Foto: Imago Images / Action Pictures
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Studienergebnisse im Zusammenhang mit den Themen Altersvorsorge und Arbeitskraftabsicherung vermitteln oft eine ähnliche Botschaft: Zu wenige tun zu wenig und das dann auch noch zu spät. Gerade bei Frauen gibt es, wenn man den Untersuchungen glauben darf, oft Defizite. Das zeigt nun auch eine repräsentative Studie mit dem Titel „Wie steht es um die Arbeitskraftabsicherung in Deutschland?“ des Versorgungswerks Metallrente, für die das Marktforschungsunternehmen Kantar Public rund 2.000 Menschen zwischen 14 und 45 Jahren befragt hat.

BU-Vorsorge: Frauen haben größere Befürchtungen

Und doch überrascht die Entwicklung bei einem Ergebnis der Studie: 63 Prozent der Frauen sind besorgt, sich zusätzliche Vorsorge, etwa für den Fall einer Berufsunfähigkeit (BU) angesichts der anhaltenden Inflation, nicht leisten zu können. Das ist ein drastischer Anstieg um 21 Prozentpunkte im Vergleich zum Jahr 2020, als die Befragung erstmals durchgeführt wurde. Aber auch bei Männern erhöhte sich der Wert in drei Jahren von 36 Prozent auf 47 Prozent. Insgesamt befürchten somit 54 Prozent der Befragten, nicht genug Geld für die Absicherung der eigenen Arbeitskraft zu haben.

Fast alles hängt an den finanziellen Möglichkeiten

Mangelndes Geld wird zugleich als wichtigster Grund genannt, weshalb bereits jetzt auf einen BU-Schutz verzichtet wird. 38 Prozent der Frauen, die nicht vorsorgen, geben an, dass dies am Geld liegt. Das sind 10 Prozentpunkte mehr als 2020. Aber auch bei den Männern ist die finanzielle Lage angespannter als noch vor drei Jahren. Hier ist der Anteil derjenigen, die sagen, dass ihnen das Geld für die Arbeitskraftabsicherung fehlt, von 21 auf 32 Prozent gestiegen.

Wenig überraschend sind bei Haushalten mit einem geringen Einkommen bis 1.500 Euro die verfügbaren Mittel für die Vorsorge besonders knapp. Hier geben nur 42 Prozent an, in irgendeiner Form finanziell abgesichert zu sein. Mit steigendem Haushaltseinkommen wächst auch der Grad der Versorgung. Bei Haushalten mit mehr als 3.500 Euro monatlichem Einkommen geben mehr als zwei Drittel (68 Prozent) an, für den Fall von Berufsunfähigkeit oder Erwerbsminderung vorzusorgen.

„Versorgungsillusion“ bei Berufsunfähigkeit

Dafür nimmt mehr als jeder zweite zwischen 14 und 45 Jahren (54 Prozent) fälschlicherweise an, bei Berufsunfähigkeit durch eine staatliche Rente abgesichert zu sein. Die Studienautoren sprechen hier von einer „Versorgungsillusion“. Interessant ist, dass diese Vorstellung bei Frauen geringer ausgeprägt ist als bei Männern. Während 49 Prozent der Frauen fälschlicherweise mit staatlichen BU-Leistungen rechnet, sind es bei den Männern 58 Prozent.

Tatsächlich leistet die gesetzliche Rentenversicherung nur bei Erwerbsminderung, sichert aber eben nicht den zuletzt ausgeübten Beruf. Sie kann darauf drängen, dass man sich im Fall der Fälle einen anderen Beruf suchen muss, auch wenn dies deutliche Einkommensverluste nach sich zieht.

Angst vor Arbeitskraftverlust durch psychische Ursachen wächst

Ein weiteres Ergebnis: Frauen sind den Studienergebnissen zufolge deutlich sensibler bei der Vorstellung, im Laufe ihres Berufslebens psychisch zu erkranken und dadurch nicht mehr arbeiten zu können. 58 Prozent der Frauen bereitet dieses Szenario aktuell Sorge – 15 Prozentpunkte mehr als 2020. Aber auch fast die Hälfte (48 Prozent) aller Männer zwischen 14 und 45 Jahren sorgen sich, ihrer Arbeit aus psychischen Gründen nicht mehr nachgehen zu können. Zu Beginn der Corona-Pandemie 2020 waren es gerade mal 30 Prozent.

Frauen überschätzen statistisches BU-Risiko sogar

Was die Einschätzungen des potenziellen Berufsunfähigkeitsrisikos angeht, verweisen die Autoren zunächst auf Zahlen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft. Demnach sind 25 Prozent der Beschäftigten in Deutschland im Laufe ihres Arbeitslebens von Berufsunfähigkeit betroffen. 29 Prozent der Befragten schätzen dieses statistische Risiko auch so ein.

Doch 34 Prozent der Männer, aber nur 20 Prozent der Frauen davon aus, dass das Risiko bei weniger als 20 Prozent liegt. Umgekehrt tendieren Frauen laut Studie dazu, das statistische BU-Risiko höher einzuschätzen, als es tatsächlich ist. So gehen 39 Prozent der weiblichen Befragten davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit einer Berufsunfähigkeit größer als 30 Prozent ist. 

Studie wirft statistisches und individuelles Berufsunfähigkeitsrisiko in einen Topf

Die Metallrente wertet die Ergebnisse als ein Unter- oder Überschätzen des individuellen Risikos. Das erscheint aber unzulässig, weil hier ein statistisches Risiko abgefragt wurde, das nicht mit dem persönlichen Risiko des einzelnen Befragten gleichgesetzt werden kann. So kann schließlich die statistische Wahrscheinlichkeit einer Berufsunfähigkeit als deutlich zu gering eingeschätzt werden, ohne dass gleichzeitig damit das persönliche Risiko im Angesicht des eigenen Wissens um Vorerkrankungen, Berufsrisiken und Lebensführung falsch eingeschätzt wird, schlicht, weil es objektiv nicht sehr groß ist.

 

Tatsächlich spielen die genannten Themen auch in der Beratung eine zentrale Rolle und führen zweifellos zu ganz unterschiedlichen Bewertungen des Absicherungsbedarfs. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass es je nach individueller Situation auch Alternativen im Form der Grundfähigkeits- und Erwerbsunfähigkeitsversicherung gibt.

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