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Die richtige Aktienstrategie für stürmische Zeiten

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Solange diese Punkte offen sind, halte ich eine breite und nachhaltige Aufwärtsrally an den Aktienmärkten vor dem Jahr 2013 nicht für wahrscheinlich. Nichtsdestotrotz bieten viele Aktien gerade jetzt attraktive Substanz zu günstigen Preisen. Allerdings verschiebt sich das Hauptaugenmerk in der Betrachtung der Aktienrenditen von Kursgewinnen auf laufendes Einkommen.

Ein deutlich höherer Anteil des Gesamtertrags von Aktien wird mittelfristig auf Dividenden entfallen. Die Erfahrung lehrt, dass dividendenstarke Aktien in Phasen schwächelnden Wachstums – und genau damit haben wir es jetzt zu tun – tendenziell besser abschneiden als andere Vermögenswerte. In den letzten 20 Jahren haben Anleger am Aktien-markt wegen der Kursgewinne gekauft. Jetzt ist es an der Zeit, Aktien wegen ihres laufenden Einkommens zu erwerben.

Im aktuellen Niedrigzinsumfeld stellen dividendenstarke Aktien eine vernünftige Diversifizierung für Anleger dar, die auf laufendes Einkommen setzen. Die aktuellen Dividendenrenditen liegen über dem 15-Jahresdurchschnitt, vor allem in Europa. Dort bieten manche Aktien eine höhere Rendite als die Anleihen derselben Unternehmen. Derzeit bieten die Sektoren Pharma, Telekom und Autos besonders attraktive Renditen.

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Insgesamt robuste Finanzen im Unternehmenssektor unterstreichen die Attraktivität von Dividenden. Zudem besteht die Aussicht auf Dividendenwachstum weltweit. Die jüngste Ent-scheidung von Apple, erstmals eine Dividende zu zahlen, ist für diejenigen Anleger eine willkommene Unterstützung, die im Teich der nun expandierenden Aktien-Einkommen fischen.

Aber der Einkommensfaktor ist nicht alles. Dank des Zinseszinseffekts im Falle wiederangelegter Ausschüttungen, sind dividendenstarke Aktien eine mächtige Wachstumsstrategie, wie zahlreiche Studien belegen. Zudem sind Dividendentitel weniger schwankungsanfällig als der Gesamtmarkt. Die laufenden Einkommensströme bieten Anlegern einen Kapitalpuffer gegen Marktvolatilität.

Gleichzeitig sind Dividendenzahler häufig krisenresistente Unternehmen mit stabiler, zuverlässiger Umsatzentwicklung und bekannten Marken, wie zum Beispiel Unilever. Der defensive Aspekt von Dividendenstrategien ist nicht zu vernachlässigen. Im Gegenteil, angesichts der zu beobachtenden und sicherlich anhaltenden Schwankungsanfälligkeit der Märkte, der geopolitischen Risiken und der zu überwindenden makroökonomischen Probleme, ist diese Eigenschaft von Dividendentiteln besonders wertvoll.

In den letzten Wochen sind Anleger vielleicht etwas selbstgefällig geworden, was sich auch in den niedrigen Ständen des auch als Angstbarometer bekannten Volatility Index (VIX) niederschlug.

Die Geschichte lehrt uns, dass solche entspannten, panikfreien Phasen nicht lange anhalten. Eine erhöhte Volatilität ist im weiteren Verlauf dieses Jahres zu erwarten. Das ist aber kein negativer, sondern ein positiver Ausblick. Denn Anleger können die Phasen größerer Risikoscheu vorteilhaft nutzen, um konzentrierte Dividendenstrategien aufzubauen.

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