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Aktualisiert am 28.01.2020 - 10:54 Uhrin AltersvorsorgeLesedauer: 4 Minuten

Die Rürup-Rente: Rentabel, aber missachtet

Neue Zielgruppe für die Rürup-Rente
Neue Zielgruppe für die Rürup-Rente: Der
Arbeitnehmer kurz vor der Rente
Foto: Fotolia

Die Deutschen lieben es, Steuern zu sparen. Da müsste ein Produkt, das verspricht, die Steuerlast zu senken und nebenbei noch fürs Alter vorzusorgen, eigentlich reißenden Absatz finden. Eigentlich. Tatsächlich steckt die Rürup-Rente – auch bekannt als Basisrente - im Vergleich zur vier Jahre älteren Riester-Rente noch in den Kinderschuhen.

So sank der Absatz im vergangenen Jahr um 10,6 Prozent auf 284.300 Neuverträge, meldet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Ein Jahr zuvor hatte die Branche immerhin 83 Prozent mehr Rürup-Renten verkauft als 2006. Es waren 318.000 Stück. Potenzial ist trotzdem da. Denn der Anteil des Beitrags, den Versicherte von der Steuer absetzen können, steigt kontinuierlich. Erst 2025 ist der volle Beitrag von maximal 20.000 Euro für Singles und 40.000 Euro für Ehepaare abzugsfähig. Derzeit erkennt der Fiskus 68 Prozent davon an. Jedes Jahr geht es um 2 Prozentpunkte nach oben. Neue Zielgruppe sorgt für Geschäftspotenzial Obwohl eigentlich für Selbstständige und Freiberufler gedacht, rückt derzeit eine andere Zielgruppe immer stärker in den Fokus der Anbieter von Rürup-Verträgen: Arbeitnehmer, die kurz vor der Rente stehen. „Sie können von einem doppelten Steuerverschiebe-Effekt profitieren“, erklärt Makler und Maklertrainer Joachim Haid, der im Frühjahr sein eigenes Maklerbüro FVM Haid gegründet hat. Ein 60-jähriger Angestellter, der fünf Jahre in seinen Vertrag für eine Basisrente einzahlt, kann in diesem Jahr 68 Prozent seiner Beiträge von der Steuer absetzen. 2012 sind es 74 Prozent. Im Schnitt macht das 71 Prozent absetzbare Beiträge. 2013, wenn der Angestellte in Rente geht, muss er aber nur 66 Prozent seiner Rente versteuern. Auch der steuerpflichtige Anteil der Rente steigt stetig – wer dieses Jahr in Rente geht, muss 58 Prozent versteuern. „Das ist der erste Steuerverschiebe-Effekt“, so Haid. „Der Kunde kann seine Investition in den fünf Jahren stärker von der Steuer absetzen, als er die Renteneinnahmen später versteuern muss.“ Hinzu komme, dass der individuelle Steuersatz im Alter in der Regel niedriger sei als während der Erwerbstätigkeit – der zweite Steuerverschiebe-Effekt.

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