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Vermögensverwalter über ESG-Standards Die Sache mit der Nachhaltigkeit

Fahrt mit Solarbooten in den Niederlanden
Fahrt mit Solarbooten in den Niederlanden: Einheitliche Standards bei nachhaltigen Anlagen gibt es zwar noch nicht, die Regulierung kommt aber voran, sagt Vermögensverwalter Uwe Zimmer. | Foto: imago images / Hollandse Hoogte

Ökologisch, sozial und von guter Führung geprägt sollen Anlagegegenstände sein. ESG ist die Abkürzung dafür. Und was vor einigen Jahren als zartes und eher belächeltes Pflänzlein begann, ist heute stark und kräftig. Zwar treibt das Bäumchen noch arg viele Äste, ganz zu schweigen von merkwürdigen Blüten. Aber der Stamm wird doch immer kräftiger und ehrlich gesagt auch verlässlicher.

Zwar gibt es noch nicht wirklich einheitliche Standards, anhand derer ein Investment als ESG-konform eingeordnet werden kann. Regulierung und diejenigen, die damit arbeiten müssen, machen aber Fortschritte. Es ist auch gar nicht notwendig, dass es den einen Weg zur nachhaltigen Glückseligkeit gibt: Bei den Ratings für Anleihen teilen sich ja auch drei bis vier Anbieter den Markt. Und koexistieren weitgehend friedlich.

Uwe Zimmer
Foto: Fundamental Capital

Schön also, wenn sich Anleger aus den unterschiedlichen Angeboten immer das für sie passende aussuchen können, um Einzelwerte oder auch ganze Portfolios auf ihre Eignung als nachhaltiges Investment untersuchen zu können. Solange die unterschiedlichen ESG-Ratings nicht gemischt werden, ist auch wenig dagegen zu sagen.

Die Summe des ESG-konform investierten Geldes steigt derzeit schnell. Das überfordert machen Anbieter, das mag auch zu einer flexiblen Auslegung der ESG-Kriterien führen – aber aufzuhalten ist das nicht mehr. Und das liegt daran, dass es ein zu großes Risiko bedeutet, nicht in Nachhaltigkeit zu investieren.

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Seit sicher ist, dass ESG nicht als zartes Pflänzchen zertreten wird, gehen auch große institutionelle Investoren diesen Weg. Sie sind in der Regel mit einem sehr langen Zeithorizont unterwegs und können es sich nicht leisten, während der geplanten Laufzeit eines Investments umzuschichten – oder Verluste einzufahren. Denn was heute noch als Alternative im Regal steht, einmal herkömmlich und einmal grün, das könnte bald nur noch in einer Version zu haben sein. Und das wird die grüne Version sein.

Wer also die falsche Version gekauft hat, wird Verluste beim Verkauf hinnehmen müssen. Dieses Risiko ist vielen professionellen Investoren zu groß, sie kaufen lieber jetzt schon grün. Das auch, weil es doch mittlerweile einige Studien gibt, die grünen Investments gleiche Rendite-Qualitäten bescheinigen, wie herkömmlichen. Deshalb ergibt es jetzt durchaus Sinn, ESG-konform zu investieren. Zumindest solange, bis sich die Kriterien so tief in die Investment-DNA gearbeitet haben, dass es eigentlich nur noch ESG-konforme Investments gibt. Aber dann wird sicher eine neue Idee die Anlagewelt revolutionieren.

Über den Autor:
Uwe Zimmer ist Geschäftsführer der Vermögensverwaltung Fundamental Capital aus dem nordrhein-westfälischen Hennef.

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