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Unternehmensanleihen aus Schwellenländern „Die schwache Leistungsbilanz macht die Türkei anfällig“

Von in InterviewsLesedauer: 3 Minuten
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Welche Rolle spielen Ratings?

Sagoo: Sie sind ein hilfreicher Ausgangspunkt, um das Anlageuniversum in den Griff zu bekommen. Wir glauben aber, dass sie oft nachlaufende Indikatoren für die Kreditqualität sind. Stattdessen versuchen wir, bei unserer Kreditanalyse vorauszuschauen. Wir bewerten auch, wie widerstandsfähig die Ratings über den Konjunkturzyklus hinweg sind.

Was ist mit dem berüchtigten Rating-Deckel, nach dem ein Unternehmens-Rating das Landes-Rating nur in begrenztem Maß übersteigen kann?

Sagoo: In vielerlei Hinsicht kann dieser ‚Sovereign Ceiling‘ auch Chancen schaffen. Wir finden Emittenten, die unserer Meinung nach Investment-Grade-ähnlich sind, aber durch ihren Staat gedeckelt wurden und deshalb nur mit BB bewertet sind. Wir versuchen auch, mögliche Anfälligkeiten von Staaten zu erkennen. Zum Beispiel: Im Falle der Türkei macht die schwache Leistungsbilanz das Land anfällig für stark schwankende Währungskurse. Über Stresstests versuchen wir, bei Unternehmen Merkmale zu erkennen, die sie widerstandsfähiger machen: Hohe Exporteinnahmen, starke Cashflows oder niedrige Verschuldung zum Beispiel.

Eine Rendite bis Verfall zwischen 4 und 5 Prozent deutet an, dass das Niedrigzinsumfeld auch vor den Schwellenländern nicht haltmacht.

Sagoo: Hochwertige Unternehmensemittenten aus Schwellenländern sind nicht immun gegen das globale Renditeumfeld. Die Renditen und Spreads sind in den Schwellenländern ebenso wie in anderen Anleihemärkten gesunken. Der relative Wert im Vergleich zu anderen Kreditsektoren der entwickelten Märkte überzeugt jedoch noch immer. Schwellenländer-Unternehmen bieten, gemessen am Schuldenstand, etwa den doppelten Spread eines Unternehmens in den Industrieländern. Die Sharpe Ratio von Unternehmensanleihen aus Schwellenländern über die vergangenen fünf und zehn Jahre könnte andere Anlageklassen neidisch werden lassen.

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