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Mathematische Kuriosität Die seltsam hohe Sharpe Ratio offener Immobilienfonds

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Das führt zu einer kuriosen Rechnung: Selbst wenn ein Immo-Fonds nur eine schwarze Null schafft, steht im Zähler eine 0,55. Die wiederum geteilt durch 0,2 (Vola) wird zu einer 2,75. Ein Fonds ohne Gewinn erreicht somit automatisch eine Sharpe Ratio, die über der von Aktienfonds liegt.

Sharpe Ratio für einen sehr gering schwankenden Fonds ohne Gewinn (Quelle: DAS INVESTMENT)

Nehmen wir als Beispiel den über jeden Zweifel erhabenen Acatis Gané Value Event (ISIN: DE000A0X7541) von Henrik Muhle und Uwe Rathausky. Er liefert über drei Jahre ein Plus von 31,2 Prozent ab, kommt aber trotzdem nur auf eine Sharpe Ratio von 0,74. Denn die Vola über drei Jahre liegt nun mal bei flotten 12,9 Prozent. Ist der Fonds deshalb schlechter als ein offener Immobilienfonds mit null Prozent Rendite? Auf keinen Fall. Selten hat der Spruch mit den Äpfeln und Birnen so gut gepasst wie hier.

Das sieht man auch bei Union Investment Real Estate so, die mit besonders vielen Fonds in der Sharpe-Ratio-Hitparade ganz oben stehen. Auf Anfrage heißt es: „Aufgrund des deutlich unterschiedlichen Risikogehaltes von Aktien- und Immobilienfonds ist ein Vergleich ausschließlich über die Sharpe Ratio nicht ausreichend.“ Allerdings könne man innerhalb derselben Risikoklasse, also bei Immobilienfonds untereinander, sehr wohl Produkte anhand der Sharpe Ratio vergleichen.

>>>Alle offenen Immobilienfonds aus unserer Datenbank finden Sie auf einen Klick hier.

Damit bleiben offene Immobilienfonds eine (Risiko-)Klasse für sich. Bei DAS INVESTMENT überlegen wir noch, wie wir diesen Umstand in unseren Sharpe-Ratio-Rennlisten würdigen. Wahrscheinlich schließen wir Immobilienfonds davon aus. Solange bis die Anteilspreise tatsächlich so stark schwanken wie die Anlageklasse selbst.

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