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Globale Bewältigung des Klimawandels Die sinkenden Kosten für erneuerbare Energien helfen den Schwellenländern

Ein Dorf in Ghana, Mutter und Sohn bei der Installation eines Solarmoduls
Ein Dorf in Ghana, Mutter und Sohn bei der Installation eines Solarmoduls: Viele Schwellen- und Entwicklungsländer sind mit Sonne im Überfluss gesegnet. | Foto: imago images / photothek

Dass die Schwellenländer in die Bewältigung der Klimakrise einbezogen werden müssen, ist klar. Sie sind für rund 50 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Ohne ihren Beitrag können die Ziele für die Begrenzung des Klimawandels nicht erreicht werden.

Kann der Klimawandel denn überhaupt bewältigt werden?

„Was ist Klimawandel? Abgase in der Atmosphäre erwärmen den Planeten. Diese klimatischen Veränderungen führen zu veränderten Niederschlagsmustern, in einigen Gegenden gibt es mehr Überschwemmungen, in anderen wiederum mehr Dürren. Es kommt zu immer mehr Hurrikans und anderen extremen Ereignissen wie Waldbränden“, erklärt Cameron Hepburn, Wirtschaftsprofessor an der Universität Oxford, im Podcast „Found In Conversation“. Seine eigene Forschung hat gezeigt, dass der durch den Klimawandel verursachte Schaden die Schwellenländer unverhältnismäßig belasten wird.  

„Uns stehen riesige Mengen saubere Energie zur Verfügung, praktisch gratis von der Sonne, den Gezeiten, dem Wind“, sieht Hepburn einen Ausweg. „Die große Herausforderung besteht darin, dass der Mensch sich etwas einfallen lässt, um diese saubere Energie nutzbar zu machen und unsere Volkswirtschaften an dieser Ressource neu auszurichten. Die Schwellenländer sind häufig mit Sonne im Überfluss gesegnet.“

Trotz all der Probleme, die der Klimawandel mit sich bringt, gibt es daher auch Grund zur Hoffnung. Mary Robinson, frühere Präsidentin Irlands, macht sich prominent für die Bewältigung des Klimawandels stark und ist überzeugt, dass auch die Aussichten für die afrikanischen Länder positiv sind, „solange die Schwellen- und Entwicklungsländer im Bereich der sauberen Energie Zugang zu Geldmitteln erhalten und die dafür notwendigen Fähigkeiten und das Know-how vermittelt bekommen“, wie es in einem aktuellen Bericht der Vereinten Nationen heißt. Es wird jedoch eine Herausforderung sein, sie von fossilen Energieträgern zu entwöhnen, denen die etablierten Länder ihren Entwicklungsstand zu verdanken haben, sagt sie im Podcast „Found In Conversation“. 

Zum Glück haben die großen Schwellenländer „zunehmend ein Eigeninteresse daran, Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen“, so Hepburn. Erfreulicherweise gehen die Kosten für saubere Energie deutlich zurück, und es gibt immer weniger Anreize, in fossile Energieträger zu investieren. „Es wird wohl niemand Kapital versenken und in ein auf 40 Jahre ausgelegtes Kohlekraftwerksprojekt investieren, dem in fünf Jahren oder vielleicht noch früher das Geld ausgehen wird.“

Weil die Kosten für alternative Energiequellen fallen und das Risiko, mit Investments in fossile Energieträger Geld zu verlieren, zunimmt, leiten auch Investmentmanager zunehmend Kapital in ökologisch nachhaltige Projekte um.

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„Wir werden noch mindestens zehn Jahre CO2 durch fossile Energieträger ausstoßen. Deshalb besteht die nächste Herausforderung darin, das CO2 aus der Atmosphäre zu bekommen, um das Klima zu stabilisieren. „Das ist ein kompliziertes Problem, aber wir machen gute Fortschritte“, so Hepburn.

Klimawandel ist dabei nicht nur eine wirtschaftliche Problematik. „Ich habe erst spät die gravierenden Auswirkungen erkannt, die der Klimawandel auf die Menschenrechte hat“, sagt Robinson. Das „Recht auf Nahrung und Wasser, Gesundheit, Bildung, Obdach, aber auch das Recht auf Leben, das Recht, in seinem eigenen Land zu leben und nicht wegen des Klimadrucks auswandern zu müssen.“

Kollektive Verhaltensänderungen sind unabdingbar

„Wir wissen, dass der Klimawandel die ärmsten Länder unverhältnismäßig stark und viel früher trifft“, erklärt sie weiter. Dabei sind Geschlecht, Alter und das Recht auf Entwicklung Faktoren, die berücksichtigt werden müssen. Hepburn betont, dass einzelne Maßnahmen für sich genommen nicht viel ausrichten können, aber da sie Teil einer viel breiteren globalen Bewegung seien, könne man damit wirklich etwas erreichen. „Wir brauchen kollektive Verhaltensänderungen, um den Weg zu einer besseren Welt einzuschlagen, und das gelingt uns hoffentlich schnell“, so Robinson. Sie spricht sich für drei Schritte aus: „Mach es zu deiner persönlichen Angelegenheit, zeige Empörung gegenüber denjenigen, die ihre Verantwortung nicht ernst genug nehmen, und vor allem – stell dir die vom Klimawandel geprägte Zukunft ganz lokal für deine Lebensumgebung vor.“

Hepburn ergänzt, dass jeder und jede einzelne sich die Bewahrung einer lebenswerten Welt zum Ziel setzen sollte. „Wir müssen es zu unserer persönlichen Angelegenheit machen, unsere Stimme erheben, die Vision teilen und sicherstellen, dass möglichst viele andere Menschen davon erfahren, um die Wirkung der eigenen Aktionen zu maximieren.“

Wenn Sie mehr von Mary Robinson, Cameron Hepburn und anderen Experten zum Verständnis der modernen Welt erfahren möchten, hören Sie sich hier den „Found in Conversation“-Podcast an.

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