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Nachhaltige Vorreiter Die Textilindustrie entdeckt die Kreislaufwirtschaft

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Textilunternehmen können eine Vielzahl an Maßnahmen ergreifen, um ihre Produkte und ihre Dienstleitungen nachhaltiger zu gestalten und in eine Kreislaufwirtschaft zu integrieren. Führende Sportartikelhersteller wie etwa Adidas oder Nike zeigen aktuell sehr gut wie der nachhaltige Wandel gelingen und der Aktienkurs zugleich weiter gesteigert werden kann.

Sportartikelhersteller als Vorreiter

Zunächst können sie natürliche und biologisch abbaubare Materialien verwenden, um ihre Produkte herzustellen. Nike adressiert diesen Aspekt in seiner „Move-to-zero“-Kampagne. Das Unternehmen verwendet beispielsweise nachhaltige Baumwolle oder integriert Luft in die Produkte, um das benötigte Material zu reduzieren. Darüber hinaus gilt zunehmend das „Made-to-be-remade“-Prinzip, welches unter anderem von Adidas verfolgt wird. Dabei werden primär Produkte hergestellt, die recycelt und zu neuen Produkten verarbeitet werden können. Einen Schritt weiter können Modeunternehmen gehen, in dem sie abseits der eigenen Produkte recycelte Rohmaterialien verarbeiten. Adidas etwa verarbeitet Parley Ocean Plastic. Dabei handelt es sich um „upgecycelte“ Plastikabfälle, die an Stränden und in Küstenregionen eingesammelt werden.

Doch die Integration von Nachhaltigkeit endet nicht beim Produkt selbst. Adidas integriert in ausgewählten Läden die „Sneaker Services“-Reparaturstation, welche eine frühzeitige und unnötige Entsorgung vermeidet. Verlängert man die Lebenszeit eines Kleidungsstücks um nur neun Monate, verringert sich dessen Umweltauswirkung um beachtliche 20 bis 30 Prozent.

Nachhaltige Wirkung plus Rendite

Neben den grünen Innovationen können Modeunternehmen auch konkrete soziale Fortschritte bewirken: Bei Adidas enthält zum Beispiel das Standard-Bekleidungssortiment mittlerweile mehr Größen. Zuvor gab es eine separate Abteilung für Übergrößen. Dies fördert die Inklusion im Sport und Freizeitbereich. Darüber hinaus gibt einen stärkeren Fokus auf und gezielte Innovationen in Bezug auf Frauensport. Das Unternehmen hat seine Investitionen in Frauensportbekleidung erhöht.

Der nachhaltige Wandel der Textilindustrie ist ein wichtiger Pfeiler, damit der Übergang zu einer klimafreundlichen Kreislaufwirtschaft gelingen kann. Die angeführten Sportartikelhersteller zeigen wie durch innovative Verarbeitung nachhaltigere Produkte gestaltet werden können und auch konkrete soziale Fortschritte erzielt werden können. Anleger können solche messbaren nachhaltigen Wirkungen über Outcome-fokussierte Aktienstrategien unterstützen und dabei aus finanzieller Sicht von dem enormen Marktpotenzial profitieren, das sich aus der Veränderung der Konsummuster und der wachsenden Zahl der an Nachhaltigkeit orientierten Konsumenten ergibt.


Über die Autorin:
Pauline Grange ist Portfoliomanagerin für globale nachhaltige Outcome-Aktienstrategien bei der Fondsgesellschaft Columbia Threadneedle Investments.

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