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Die unbequeme Wahrheit der Eurokrise

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Als dritter Vorteil des Euro wurde außerdem genannt, Europa durch eine gemeinsame Währung zusammen wachsen lassen, um zu einer stärkeren politischen Union zu führen. Dieses Ziel ist besonders deutlich gescheitert.

Nicht nur protestieren die Griechen gegen die „Diktatoren“ aus Brüssel und Berlin. Täglich brechen neue Fronten auf. Die Briten und Polen fragen sich schon, was sie in der EU sollen, wenn es neben der Euro-Rettung keine anderen Themen mehr gibt.

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Der Chart zeigt, dass Europa gespalten ist wie selten zuvor. Die Wirtschaft im Kern-Europa wächst, während sie in anderen Staaten schrumpft. Der Euro hat die Integration nicht befördert, viele Ökonomen sprechen sogar vom Gegenteil.

Es bleibt festzuhalten, dass eine geregelte Neukonstruktion des Euro für alle Seiten Vorteile bringen würde. Es ist nun einmal so, dass kein Arbeiter in Griechenland, Portugal oder Sizilien seinen Lohn (in Euro gerechnet) halbieren kann, um mit einem Ingenieur aus Regensburg oder Leverkusen in der Arbeitsproduktivität mithalten zu können. Dieser Traum ist ausgeträumt.

Die Währungsrelationen müssen wie seit Jahrhunderten die Aufgabe übernehmen, wie ein Schmierstoff zwischen den unterschiedlichen Volkswirtschaften zu funktionieren und dafür sorgen, dass es nicht zu sehr knirscht. Ein realistischer Währungsraum aus Ländern mit einer ähnlichen Wirtschaftsstruktur und Haushaltspolitik hat eine Zukunft, aber nicht der Euro in der heutigen Form. Das ist leider die unbequeme Wahrheit.

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