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Die Urangst vor dem Zinseszinseffekt

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Dem stehen allerdings wieder einmal harte Fakten gegenüber:

• Von Christi Geburt an bis ins Mittelalter (um 1000) war das Wirtschaftswachstum negativ, es lag bei -0,01 Prozent.  Die Verzinsung von Sparguthaben (so es sie überhaupt gegeben hätte), hätte bei minus einem Prozent („-1%“) gelegen.

Erst um 1500 begann zaghaftes Wachstum und selbst von 1000 bis ins Jahr 1820 war das Welt-BIP nur um 0,34% im Jahr im Schnitt gewachsen. Der Pächter des Arlberger „Hospizes“ bezahlte 1667 immerhin 36 Gulden pro Jahr.

Genau so viel wie 1517 – 150 Jahre vorher. Nur in der kurzen Zeitspanne von 1820 bis heute waren es durchschnittlich 2,13% Wachstum im Jahr. Aber nur in wenigen Jahren übertrafen die Sparbuchzinsen dabei auch die Inflation.

• Wenn das Wirtschaftswachstum bei 0,25% jährlich liegt, können Banken maximal ein Prozent weniger an Spar-buchzinsen versprechen – also „minus“ -0,75%“. Man müsste also etwas dafür bezahlen, wenn eine Bank auf das Barvermögen aufpasste.

Reale, also positive Sparbuchzinsen gab es etwa in Argentinien seit dem Zweiten Weltkrieg überhaupt nur in einem einzigen Jahr. Und selbst in Großbritannien war dies nur in jedem zweiten Jahr der Fall gewesen.


• Berücksichtigt man also realistische Wachstumszahlen, dann ergibt ein Euro, der im Jahre 0 auf ein Sparbuch mit einer Verzinsung von 0,03 Prozent eingezahlt wurde, nach gut 2000 Jahren einen Betrag von etwa 414,45 Euro. Und den Betrag stemmt selbst die Raika Müllendorf.

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