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Abschwung voraus Die US-Zinskurve ist eine ernste Sache

Ein Schreckgespenst geht um: Die US-Zinskurve, die den Renditeabstand langlaufender und kurzlaufender US-Staatsanleihen misst, hat sich markant verflacht. Mit 0,25 Prozentpunkten ist die Differenz von zehnjährigen und zweijährigen US-Treasuries zuletzt auf den niedrigsten Stand seit elf Jahren gesunken.

Vor rund einem halben Jahr war der Abstand noch doppelt so hoch gewesen – Anfang 2017 lag er sogar bei knapp 1,30 Prozentpunkten (siehe folgende Grafik). Setzt sich dieser Trend fort, ist die Kurve bald invers (die Zinsen langlaufender Anleihen liegen dann unter den Zinsen kurz laufender Anleihen). In der Vergangenheit war dies ein zuverlässiger Vorbote dafür, dass die US-Wirtschaft in den folgenden ein bis zwei Jahren in eine Rezession abgerutscht ist.

Kurzlaufende Zinsen über langlaufenden sind Vorbote der nächsten Rezession

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Für viele Anleger kommt diese Entwicklung wie aus heiterem Himmel. Im aktuellen Umfeld können sich die meisten Marktbeobachter noch nicht einmal eine markante konjunkturelle Abschwächung vorstellen. Die Wirtschaft ist im 2. Quartal dieses Jahres so kräftig gewachsen wie seit vier Jahren nicht mehr. Gleichzeitig bewegt sich die Arbeitslosenquote nahe ihrem 50-jährigen Tiefststand. Die Aktienmärkte feiern in diesem Umfeld die kräftig sprudelnden Unternehmensgewinne.

Und beim Blick voraus hofft man auf einen anhaltenden konjunkturellen Impuls durch die Steuerreform, die den Unternehmen und Haushalten Entlastungen in Höhe von rund 1.500 Milliarden US-Dollar in den nächsten zehn Jahren bescheren wird. Ein Ende der Boomphase scheint mithin nicht absehbar. Kein Wunder, dass sich mancher Anleger angesichts dieser rosigen Lage durch die Warnsignale der Zinskurve auf dem falschen Fuß erwischt fühlt.

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