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„Die USA werden die Welt mal wieder positiv überraschen“

Lesedauer: 4 Minuten
Martin Hüfner von der Fondsgesellschaft Assénagon
Martin Hüfner von der Fondsgesellschaft Assénagon
Ich war in der vergangenen Woche in den USA. Was ich dort sah, hat mein bisheriges Amerika-Bild etwas ins Wanken gebracht.

Bisher war ich davon ausgegangen, dass sich die Vereinigten Staaten in erheblichen Schwierigkeiten befinden. Das US-Wachstum ist niedrig (im vierten Quartal real gerade mal 0,1 Prozent). Die Arbeitslosigkeit ist hoch (zuletzt 7,7 Prozent, allerdings etwas niedriger als in  den Vormonaten). Die Notenbank verharrt wegen der Arbeitslosigkeit auf einem ultralockeren Kurs. Es gibt Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen, weil sich Präsident und Kongress nicht einigen können.  

Was ich dann aber im Land sah, stellte sich ganz anders dar. Die Stimmung der Menschen, der Unternehmen und der Finanzmärkte hat sich seit meinem Besuch vor ein paar Monaten spürbar verbessert.

Der ISM-Geschäftsklimaindex gibt das gut wider. Er ist seit November kontinuierlich um gut vier Prozentpunkte gestiegen (siehe Grafik). Er befindet sich allerdings noch nicht auf sicherem Terrain. Die Fiskalklippe und die anschließende Erhöhung der „Payroll Tax“ sind kein Thema. Die Einzelhandelsumsätze haben im Januar und Februar trotzdem zugenommen (0,2 Prozent beziehungsweise 1,1 Prozent).

Die automatischen Ausgabenkürzungen (Sequester) um immerhin 80 Milliarden US-Dollar, die zu einer Verringerung der öffentlichen Dienstleistungen zum Beispiel an den Flughäfen führen soll, wird in den Zeitungen nur unter ferner liefen erwähnt. Das Gleiche gilt für die bevorstehenden weiteren Ausgabeneinsparungen im Zuge der Verhandlungen über den Haushalt und die Schuldenobergrenze.  

Es gibt eine klare Dichotomie zwischen einer gut laufenden Privatwirtschaft und einer restriktiven öffentlichen Wirtschaft. Das ist ganz anders als in Europa. In den USA läuft die Konjunktur. Der Staat nutzt das, um die Verschuldung zu verringern. Das ist an sich die Idealkonstellation. Die optisch niedrige Wachstumsrate ist allein das Resultat der niedrigeren Staatsausgaben.

In Europa läuft die Kette genau anders herum. Die Verschuldung wird zurückgeführt (allerdings erheblich mehr als in den USA). Das dämpft das Wachstum.  

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