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Die verlorene Ehre der Iris F.: Rentner-Gang-Ärztin klagt

in FinanzboulevardLesedauer: 2 Minuten
Plastik "Eid des Hippokrates" an einer Krankenhaus-Mauer. <br>  Durch ihr Verhalten dem enführten Berater <br> gegenüber hat Iris F. sich als Ärztin diskreditiert, meint <br> ein Regierungsvertreter. Quelle: Wikipedia
Plastik "Eid des Hippokrates" an einer Krankenhaus-Mauer.
Durch ihr Verhalten dem enführten Berater
gegenüber hat Iris F. sich als Ärztin diskreditiert, meint
ein Regierungsvertreter. Quelle: Wikipedia
21 Monate auf Bewährung– das war die vergleichsweise milde Strafe, die das Landgericht Traunstein vor zwei Jahren gegen Iris F. verhängte. Die 66-Jährige war eine der fünf Senioren, die ihren betrügerischen Finanzberater im Sommer 2009 entführten und so als die Rentner-Gang Schlagzeilen machten. Aufgrund des Urteils war der Ärztin die Approbation entzogen worden.

Nun reichte die Rentnerin Klage gegen den Freistaat Bayern ein. Die ehemalige Anästhesistin will ihre Approbation, die sie „ehrlich und anständig“ erworben habe, zurück. Praktische Gründe hat die Klage nicht – Iris F. arbeitet bereits seit 2002 nicht mehr als Ärztin. Es gehe vielmehr um ihre „persönliche Ehre“, erklärt sie.  

Als Argument gegen den Entzug der Approbation führt Iris F’s Anwältin die „geringe Tatbeteiligung“ der Seniorin an der Entführung an. Schließlich hätten der Haupttäter Roland K. und sein Komplize Willi D. den Finanzberater James Amburn entführt und in ihrem Haus festgehalten. Iris F. und ihr Ehemann, die ebenfalls von Amburn um ihr Erspartes gebracht wurden, stießen erst später dazu.

Der Vertreter der bayerischen Regierung sieht das aber anders. „Iris F. hat nicht nur menschlich gefehlt, sondern als Ärztin obendrein“, sagt er. Denn in der kurzen Zeit, die sie Amburn in Chieming traf, hätte die Medizinerin seinen ramponierten Gesundheitszustand bemerken und einschreiten müssen. Der Finanzberater hatte bei der Entführung Prellungen und zwei Rippenbrüche erlitten.

Ob sie nun ihre Zulassung als Ärztin zurück bekommt oder nicht, beruflich will Iris F. nun einen ganz anderen Weg beschreiten. Zusammen mit ihrem Mann Gerhard F., der ebenfalls in die Entführung verwickelt war, aber aufgrund seiner Herzprobleme nicht angeklagt wurde, hat sie das Buch „Die Rentnergang von Chieming“ geschrieben. Das Buch wurde bisher nicht veröffentlicht.

Iris F. zweifelt an der Gerechtigkeit

Wie „Merkur-online“ berichtet, nutzte Iris F. die Gerichtsverhandlung auch, um ihren Unmut über die mangelnde Gerechtigkeit im Fall der Rentner-Gang zu äußern. Der Hauptangeklagte, der zu sechs Jahren Haft verurteilt wurde, sitze zwar immer noch im Gefängnis. Sein Mittäter Willi D., der nach dem Gerichtsurteil ebenfalls noch in Haft sein sollte, sei aber als US-amerikanischer Staatsbürger in die USA abgeschoben worden. „Jetzt sitzt er in seiner Luxusvilla in Florida“, behauptet Iris F. Der Anlageberater, der die Senioren insgesamt um 2,4 Millionen Euro betrogen haben soll, sei ebenfalls noch auf freiem Fuß.
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