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Letztes Quartal 2021 Die vier Börsenzeiten

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Steigende Inflationsraten bei unveränderter Zinspolitik

Auf ihrer jüngsten Ratssitzung (28. Oktober) hat die Europäische Zentralbank an ihrer ultra expansiven Geldpolitik festgehalten. Die Leitzinsen verbleiben bei null Prozent, Anleihekäufe werden zunächst in unveränderter Höhe fortgesetzt.

Ob sich daran auf der nächsten Sitzung mit geldpolitischem Bezug (16. Dezember) etwas ändert, bleibt abzuwarten. Mit der Rücktrittsankündigung des Bundesbank-Präsidenten Jens Weidmann zum Jahresende verliert der EZB-Rat in jedem Fall einen der größten Kritiker seiner ausufernden Geldpolitik.


Gleichzeitig ist die Inflationsrate in Deutschland mit zuletzt 4,5 Prozent, dem höchsten Wert seit 28 Jahren, geradezu explodiert – Tendenz weiter steigend. Einer Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zufolge ziehen auch deshalb immer mehr Verbraucher größere Anschaffungen vor, die Sparneigung sinkt. Dies beflügelt zum einen die kurzfristigen Umsätze, stärkt die Preissetzungsmacht der betreffenden Unternehmen und führt dadurch zu erhöhten Margen und Gewinnen. Zum anderen wird die Notwendigkeit, in Aktien und andere Sachwerte zu investieren, noch offensichtlicher als sie es ohnehin schon ist.

Gedämpft wird das Wirtschaftswachstum allerdings von Lieferengpässen, insbesondere im Halbleiterbereich, mangelnden Transportkapazitäten und der weltweiten Rohstoffknappheit. Trotz gut gefüllter Auftragsbücher müssen manche Unternehmen ihre Produktion drosseln.

Die Bundesregierung hat ihre Wachstumserwartungen für 2021 deswegen gerade erst von 3,5 auf 2,6 Prozent heruntergeschraubt. Dennoch dürfte in der laufenden Berichtssaison ein erheblicher Teil der Konzerne die Erwartungen der Analysten übertreffen. Für kommendes Jahr rechnet die Politik nun mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von 4,1 statt wie bisher 3,6 Prozent.

Über den Autor:

Stefan Wallrich ist Vorstand bei Wallrich Asset Management in Frankfurt am Main.

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