Seit 1990 sind die Preise für Eigentumswohnungen in Deutschland um 3 Prozent und die für Reihenhäuser um 2,8 Prozent pro Jahr gestiegen. Die Mieten legten um 2,1 Prozent im Erstbezug und um 2,7 Prozent im Bestand zu. Das klingt doch eher nach einem etwas großzügigen Inflationsausgleich als nach Überhitzung oder Blase. Diese Zahlen des Analyseunternehmens Bulwiengesa sind allerdings langfristige Durchschnitte. Es fließen alle Regionen in die Betrachtung ein, nicht nur die gehypten Metropolen. Und es ist ein Zeitraum von 30 Jahren, in dem nach einem kurzen Aufschwung in den frühen 90ern nach der...
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Seit 1990 sind die Preise für Eigentumswohnungen in Deutschland um 3 Prozent und die für Reihenhäuser um 2,8 Prozent pro Jahr gestiegen. Die Mieten legten um 2,1 Prozent im Erstbezug und um 2,7 Prozent im Bestand zu. Das klingt doch eher nach einem etwas großzügigen Inflationsausgleich als nach Überhitzung oder Blase. Diese Zahlen des Analyseunternehmens Bulwiengesa sind allerdings langfristige Durchschnitte. Es fließen alle Regionen in die Betrachtung ein, nicht nur die gehypten Metropolen. Und es ist ein Zeitraum von 30 Jahren, in dem nach einem kurzen Aufschwung in den frühen 90ern nach der Wende der Wohnimmobilienmarkt lange Zeit mehr oder weniger vor sich hin dümpelte und für große Investoren von wenig Interesse war.
Das hat sich in den vergangenen zehn Jahren schlagartig geändert. Die Preise und auch die Mieten begannen – vornehmlich in den großen Metropolen – rasant zu klettern. Privatanleger, semiprofessionelle und institutionelle Investoren, nicht nur aus Deutschland, sondern aus aller Welt haben den deutschen Wohnimmobilienmarkt lieben gelernt und treiben die Preise immer weiter nach oben.
Auch der wirtschaftliche Einbruch durch Covid-19 hat daran nichts geändert. Im Gegenteil: „Mit der Corona Pandemie beobachten wir gesteigertes Interesse an Wohnimmobilien – sowohl bei institutionellen als auch bei Privatinvestoren. Miet- und Kaufpreise sind nicht nur weiter gestiegen, die Verteuerung hat sich sogar noch einmal beschleunigt“, sagt Felix von Saucken, der bei der Immobilienberatung Colliers in Deutschland für den Wohnbereich zuständig ist.
Der Mietpreisanstieg war insbesondere in den Top-7-Städten (Berlin, Hamburg, München, Frankfurt, Köln, Düsseldorf, Stuttgart) zu beobachten. Bei Erstvermietungen legten die Preise noch stärker zu als für Bestandsimmobilien. Den Colliers-Zahlen zufolge stieg 2020 der Quadratmeter preis im Neubau von 15 auf 16 Euro und lag zur Jahresmitte 2021 bei 16,95 Euro. Für Deutschlands teuerstes Immobilienpflaster München vermeldet Empirica in seinem Immobilienpreisindex fürs dritte Quartal 2021 gar durchschnittliche Neubaumieten von 19 Euro.