Sichere Wertarbeit Die wichtigsten Versicherungen für Handwerker
Bei HDI zahlt ein 30-jähriger Friseur- oder Schreinermeister für 1.000 Euro BU-Rente 101,84 Euro, ein Schlossermeister 119,79 Euro und ein Dachdeckermeister 167,11 Euro monatlich. Ohne Meistertitel liegt der Beitrag etwas höher, ein angestellter Friseur ohne Meistertitel zahlt beispielsweise rund 20 Euro mehr. Signal Iduna versichert einen 30-jährigen Friseurmeister bis zu seinem 67. Lebensjahr für 92,44 Euro. Bei einer überwiegend leitenden Funktion seien weitere Beitragsreduzierungen möglich.
„Hat unser Friseurmeister zum Beispiel fünf Mitarbeiter und arbeitet nur noch zu einem Drittel mit, weil er die restliche Zeit administrativ tätig ist, beträgt der Monatsbeitrag nur noch 77,68 Euro“, rechnet der Versicherer vor.
Eltern sollen Schüler-BU-Versicherung abschließen
Noch günstiger wird es, wenn man sich früh genug um die BU-Versicherung kümmert. So empfehlen beide Makler Eltern, bereits für ihre Schulkinder eine Schüler-BU-Versicherung abzuschließen. „Einmal eingeloggt in die Berufsgruppe Schüler, kann man nie mehr schlechter fallen“, sagt Bierl. Bei guten Anbietern falle sogar bei der Nachversicherungsgarantie keine erneute Prüfung des Berufs an.
Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung (EU-Versicherung) sehen beide Berater nicht als empfehlenswerte Option. „Die privaten EU-Tarife sind deutlich schlechter als die Erwerbsminderungsrente der gesetzlichen Rentenversicherung“, sagt Lehberg. Bei der Grundfähigkeitsversicherung hingegen scheiden sich die Geister. So würde Bierl sie ebenfalls nicht als Alternative zur BU-Versicherung verkaufen. Lehberg hingegen sieht sie als Möglichkeit, zumindest die Fähigkeiten wie gehen, stehen, bücken, sehen, knien und sprechen abzusichern – zu einer Prämie, die 40 bis 50 Prozent unter der der BU-Versicherung liegt.
Handwerkern mit Familien empfehlen Experten zudem den Abschluss einer Risikolebensversicherung. Dabei spiele der Beruf kaum eine Rolle bei der Prämienberechnung, betont Lehberg. Entscheidender für den Beitrag sei die Frage, ob man Raucher oder Nichtraucher ist.

Während angestellte Handwerker gesetzlich gegen Unfälle am Arbeitsplatz und Wegeunfälle versichert sind, rät Zurich Selbstständigen und Unternehmern zu einer freiwilligen gesetzlichen Unfallversicherung über die Berufsgenossenschaft oder zu einer privaten Absicherung. Darüber hinaus sei die Betriebshaftpflichtversicherung (BHV) für Unternehmer ein Muss. Erleiden Dritte durch das Verschulden des Handwerkers oder seiner Mitarbeiter einen Schaden, prüft und übernimmt sie gegebenenfalls Ersatzansprüche, Schmerzensgeld und Behandlungskosten.
Je nach Branche sind zudem Umwelt- und Produkthaftpflichtversicherung sinnvoll, da solche Schäden oft nicht von der BHV übernommen werden. Außerdem rät Zurich zur Betriebsinhaltsbeziehungsweise Inventarversicherung, dem betrieblichen Gegenstück zur privaten Hausratversicherung. Signal Iduna empfiehlt darüber hinaus die Betriebsunterbrechungsversicherung.