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in Aus der Fondsbranche: neue ProdukteLesedauer: 5 Minuten

„Die wollen uns doch nur etwas verkaufen“ Was Stiftungen von Family Offices und Consultants erwarten

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Exkurs: Hauseigene Produkte und Fondsboutiquen-Ansatz

Verschiedene Family Offices haben derzeit bereits Fonds bei Häusern wie bei Universal Investment, Ampega, Hansainvest und bei anderen spezialisierten Kapitalanlagegesellschaften aufgelegt. Auch verschiedene Consultants haben in der Vergangenheit ähnliche Schritte teilweise getätigt oder waren in Überlegungen zu dem Thema „Eigenprodukte“.

Die obige Diskussion wird interessanter, wenn man diesen Sachverhalt berücksichtigt. Inwiefern macht sich ein Family Office gegenüber Kunden angreifbar, wenn eigene Produkte angeboten werden? Ist dies von Nachteil, von Vorteil oder gibt es eine möglicherweise differenzierte Betrachtungsweise?

Fakt ist, dass Transparenz auch Potential für Kritik bieten kann – ein Family Office, das Fonds mittelmäßige bis absolut unzureichender Performance anbietet, kann unter Umständen zunehmend mit Akzeptanzproblemen bei Kunden rechnen.

Bei HNWIs wie auch bei Institutionellen – auch Consultants im institutionellen Bereich können sich hier unter Umständen auf Glatteis begeben: Selektion, Schnittschnellen-Management, Reporting und Risikomanagement (auch zum Beispiel zur Absicherung von Entscheidungsgremien, der Consultant als „Versicherungsstrategie“ bei Gremienentscheidungen) sind etablierte Services – unzureichende Performance kann störend wirken bei der Kundenakquise.

Die andere Seite der Medaille kann heißen: „Wir beraten nicht nur in der Theorie, sondern setzen auch um in der Praxis!“. Wenn diese Behauptung durch befriedigende bis gute Performance unterstrichen wird, können Diskussionen mit Mandanten auch neue Impulse erhalten. Auch das Argument Diversifikation oder der Sachverhalt „Sparring-Portfolio“ können noch wertvolle Impulse für die Diskussion bieten.

Der Fondsboutiquen-Ansatz unterstützt zumindest bei Positionierung von Anbietern – wenn die Portfoliomanagement-Leistung stimmt, kann der Ansatz hilfreich sein. Ein Weg, den natürlicherweise nicht viele Anbieter gehen können, oder auch zugegebenermaßen nicht gehen wollen.

In der Fondsindustrie werden häufig Trends gespielt. Die aktuelle Real Asset- und Private Equity-Diskussion bei institutionellen Investoren aufgrund des aktuellen Niedrigzinsumfelds verspricht spannende Zeiten. Expertise in diesen Bereichen wird ausgebaut – viele Ähnlichkeiten zum klassischen Asset Management-Bereich fallen auf hinsichtlich Management von Talenten.

Interessant erscheint, dass in diesen Segmenten noch viele Brücken zwischen Anbieter und Investor gebaut werden könnten. Beispiel: Was kann eine Stiftung von einem Family Office oder von einem Consultant in diesem Bereich an wertvollem Input erhalten?

Warum besitzen bestimmte Family Offices eine möglicherweise ausgeprägtere Expertise als so mancher Consultant oder Anbieter in diesem Segment? Wie könnten diese Gruppen stärker miteinander einen fruchtbaren Gedankenaustausch betreiben?

Family Offices und Stiftungen – Dialog bietet Mehrwert


Viele Family Offices wären für Stiftungen bestimmter Größe sozusagen die idealen „Fiduciary Manager“ im übertragenen Sinne – wenn diese Stiftungen sich verstärkt diese Family Offices ansehen würden beziehungsweise wenn hier mit Nachdruck der Kontakt gesucht würde. Leider weiß oft der eine vom anderen nichts, die etablierten Banken freuen sich vielleicht.

Netzwerke, Know-how, Interessen – ähnlich wie im Bereich Private Equity-Industrie und Family Offices – sprechen für einen intensiveren Dialog dieser Gruppen miteinander. Sobald die Diskussion von der reinen Produktanbieterschiene-Ebene abweicht, kann Geschäft sozusagen nicht wegen sondern vielleicht sogar trotz Produkten und Dienstleistungen stattfinden!

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