Auslandskrankenversicherungen 84 von 95 Tarifen schließen Covid-19 ein

Die Stiftung Warentest hat für die Juni-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest weltweit geltende Jahresverträge von Auslandskrankenversicherungen für Familien (43 Tarife) und Einzelpersonen (52) überprüft. Sie böten unverzichtbaren Schutz auf Auslandsreisen, denn die Europäische Krankenversicherungskarte ist nur in den EU-Mitgliedsstaaten und sieben benachbarten Staaten gültig.

Doch sogar für Reisen ins europäische Ausland sei eine Auslandskrankenversicherung ratsam, empfehlen die Verbraucherschützer: „Der Schutz der gesetzlichen Krankenkasse reicht oft nicht und greift bei Reisen, die noch weiter weg führen, gar nicht. Das kann für Reisende sehr teuer werden.“ So koste ein medizinisch notwendiger Rücktransport nach Deutschland im schlimmsten Fall mehrere Tausend Euro.
Ab knapp 8 Euro pro Jahr
Zum Beispiel für eine rund 600 Kilometer lange Ambulanzfahrt von Österreich nach Deutschland fielen bereits Kosten in vierstelliger Höhe an. Wer in Übersee ernsthaft erkrankt oder verletzt wird, könne allein für den Rücktransport Kosten von mehr als 10.000 Euro verursachen. Zum Vergleich: Eine private Zusatzversicherung, die solche ungeplanten Kosten trägt, gibt es ab knapp 8 Euro pro Jahr.

Der sehr gut bewertete Jahrestarif von 7,92 Euro gilt aber nur für unter 50-jährige Alleinreisende. Für junge Familien sind sehr gut bewertete Angebote ab 18,60 Euro zu haben. Das dabei abgedeckte Leistungsspektrum haben 39 der untersuchten Anbieter für die aktuelle Urlaubssaison im Schatten der Corona-Krise bei insgesamt 84 aller 95 Jahrestarife erweitert und auch den Pandemiefall mit aufgenommen.
Auf den Einschluss dieses Gesundheitsrisikos sollten Verbraucher achten, rät die Stiftung Warentest. Denn es bieten zwar auch einige Reiseveranstalter einen kostenfreien Covid-19-Zusatzschutz an. Doch diese Angebote sind an bestimmte Buchungs- und Reisezeiten gebunden und greifen nicht bei anderen Erkrankungen. „Daher ist bei Auslandsreisen eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung, die Covid-19 einschließt, besser geeignet.“