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Giulio Renzi-Ricci und Lorand Soha im Gespräch Diese Chancen bieten Aktien, Anleihen und Multi-Asset-Fonds 2022

Von in InterviewsLesedauer: 6 Minuten
Sieben Türen
Sieben Türen: Für Anleger bieten sich 2022 verschiedene Rendite-Chancen, sagen Lorand Soha und Giulio Renzi-Ricci von Vanguard. | Foto: Pixabay
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Das Investment: Das klassisch ausgewogene Portfolio aus Aktien und Anleihen steht unter Druck angesichts der sinkenden Zinsen. Sind Multi-Asset-Portfolios damit am Ende?

Giulio Renzi-Ricci: Das ist keineswegs der Fall. Zwar haben Anleihen zuletzt nochmals an Attraktivität eingebüßt, dennoch bleibt das Letzte, was Anleger tun sollten, die Grundsätze einer guten Vermögensaufteilung aufzugeben.

Wo liegen die Vorteile von Anleihen?

Renzi-Ricci: Das Hauptargument für das Halten von Anleihen in einem langfristigen Multi-Asset-Portfolio besteht aus unserer Sicht darin, das Risiko des Anlegers gegenüber Schocks am Aktienmarkt zu diversifizieren. Wir haben bei Vanguard die Korrelation zwischen Anleihen und Aktien analysiert und herausgefunden, dass Anleihen ihre Diversifizierungseigenschaften auch in einem Umfeld niedriger und negativer Renditen beibehalten. In den vergangenen 20 Jahren haben Staatsanleihen ein Portfolio stabilisiert und größere Ausschläge verhindert.

Und was spricht für die Kombination aus Anleihen und Aktien?

Renzi-Ricci: Unsere Analyse hat gezeigt, dass Anleihen diese stabilisierende Funktion umso mehr erfüllen, je länger die Aktienmärkte fallen – und zwar unabhängig von der Höhe der Anleiherenditen. Unsere Analyse hat auch bestätigt, dass es meist eine negative Korrelation zwischen globalen Aktien und globalen Anleihen gibt: Nur in etwa 30 Prozent der Fälle fielen Anleihen im Gleichschritt mit Aktien, zuletzt kurzfristig während des Covid-Ausverkaufs im März 2020.

Sobald die Märkte sich an die geldpolitischen Reaktionen angepasst hatten, stellte sich das übliche umgekehrte Verhältnis zwischen Anleihen und Aktien wieder ein. Anleger können natürlich nicht davon ausgehen, dass die negative Korrelation zwischen Aktien an jedem einzelnen Tag hält, wohl aber im Durchschnitt über einen längeren Anlagehorizont. Ferner gibt es innerhalb des festverzinslichen Universums keine bessere Alternative zu Staatsanleihen, um Portfolios vor dem Abwärtsrisiko von Aktien zu schützen. An dieser Stelle ist zu betonen, dass Staatsanleihen nicht dazu da sind, die Rendite zu steigern. Die Schutzwirkung steht klar im Vordergrund.

Wo sehen Sie für 2022 Rendite-Chancen auf dem Kapitalmarkt?

Renzi-Ricci: Unser Renten-Team rechnet in den kommenden Monaten mit mehr Volatilität, da die Anleger ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Kreditfundamentaldaten einzelner Emittenten richten. Diese Anpassung sollte attraktive Anlagemöglichkeiten bieten. Momentan sehen wir Chancen auf Überrendite bei hochverzinslichen Unternehmensanleihen, doch die Spreads sind insgesamt auf einem historisch engen Niveau.

Ebenso bieten Schwellenländeranleihen ein großes Potenzial. Angesichts Chinas enger Verbindung zu den Schwellenländern behalten wir allerdings die dortige Verlangsamung des Wirtschaftswachstums und die Gefahr einer Energiekrise als wichtigste Risikofaktoren im Auge. Zudem haben sich hochwertige Unternehmensanleihen angesichts der jüngsten Marktbewegungen stabil gezeigt und bieten einen angemessenen Mehrgewinn gegenüber Staatsanleihen.

Für wen sind reine Anleihefonds geeignet?

Lorand Soha: Reine Anleihefonds sind für alle Anleger geeignet, die das Risiko in ihrem Gesamtportfolio verringern möchten. Anleger sollten nie den Grundsatz einer guten Vermögensaufteilung aufgeben. Wie die richtige Asset Allocation aber aussieht, mit der Anleger ihre Ziele effizient erreichen können, dafür gibt es kein Patentrezept. Die Aussichten für die verschiedenen Anlageklassen werden sich je nach Einschätzung der Wirtschafts- und Marktbedingungen ändern. Deshalb ermutigen wir Berater, dafür zu sorgen, dass die Kundenportfolios entsprechend ihrer Risikotoleranz über verschiedene Anlageklassen, Regionen und Sektoren hinweg gut diversifiziert sind.

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