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Die Fonds-Lieblinge der FNZ-Kunden im Januar 2025

Die B2B-Direktbank FNZ Bank (vormals Ebase) verwaltet rund 60 Milliarden Euro Kundenvermögen. In einer exklusiven Kooperation mit DAS INVESTMENT gewährt die Depotbank einmal pro Monat einen Einblick in die Bewegungen innerhalb ihrer Kundendepots. Dabei liefert sie Daten zu Handelsaktivitäten und Mittelzuflüssen – sowohl mit Blick auf die Fondskategorien aktiv gemanagte Fonds und ETFs als auch auf Einzelfondsebene. FNZ-Bank-Chef Peter Karst erläutert die Ergebnisse.
DAS INVESTMENT: Herr Karst, welche Trends zeichnen sich in der Depot Analyse für Januar 2025 ab?
Peter Karst: Auch zu Jahresbeginn setzte der Dax seine starke Performance fort und beendete den Handelsmonat Januar auf einem Höchststand von mehr als 21.700 Punkten. Gleichzeitig beschloss die EZB bereits im Januar, den Leitzins 25 Basispunkte auf 2,75 Prozent zu senken. Damit tritt die erste Zinssenkung des Jahres 2025 bereits ab dem 5. Februar in Kraft, weitere dürfen folgen.
Entsprechend nutzten die Kunden der FNZ Bank den Jahreswechsel und den ersten Monat des neuen Jahres, um ihre Portfolien weiter auszubauen. So lag die Handelsaktivität den FNZ Bank Kunden bei aktiv gemanagten Fonds 15 Prozentpunkte über dem Schnitt des handelsintensiven Vorjahres. Der Fundflow-Faktor, der anzeigt, um welchen Faktor die Mittelzuflüsse die Mittelabflüsse übersteigen, blieb dagegen mit 0,95 ziemlich exakt auf dem Niveau von Januar 2024. Die Mittelabflüsse bei aktiven Fonds lagen somit um 5 Prozentpunkte leicht über den Mittelabflüssen.

Lesebeispiel: Im Januar 2025 betrugen die Umsätze bei aktiv gemanagten Fonds 115 Prozent des Vorjahresdurchschnitts, lagen also um 15 Prozentpunkte über dem Schnitt des Vorjahres. © FNZ Bank
Wie haben sich die Anleger im Januar positioniert?
Karst: Der Trend zur eher defensiven Aufstellung der Portfolien unserer Kunden, den wir bereits im vergangenen Jahr beobachten konnten, scheint auch in 2025 weiter anzuhalten. So standen zum Jahresstart vermehrt Rentenfonds im Fokus der FNZ Bank Kunden: Mit einem Fundflow-Faktor von 1,45 im Januar lagen die Käufe bei Rentenfonds um 45 Prozentpunkte über den Verkäufen. Besonders gefragt waren dabei Rentenfonds mit Anlageschwerpunkt Europa, hier überstiegen die Käufe die Verkäufe sogar um 84 Prozentpunkte. Ebenfalls im Fokus standen Rentenfonds mit Schwerpunkt USA, die Käufe überstiegen die Verkäufe hier um 62 Prozentpunkte. Vielleicht auch noch umformulieren: Der Anlageschwerpunkt Asien blieb, wie bereits im Vormonat, wenig gefragt und verzeichnete einen Fundflow-Faktor von 0,12.
Generell beobachten wir seit der US-Wahl einen verstärkten regionalen Fokus der FNZ Bank Kunden auf den Anlageschwerpunkt USA. Die Erwartungen an eine gestärkte US-Wirtschaft unter der Trump-Administration scheinen unter den Anlegern wohl weiterhin eine Rolle zu spielen, denn dieser regionale Fokus konnte sich auch im Januar sowohl bei Rentenfonds, als auch bei Aktien- und Mischfonds weiter durchsetzen.

Lesebeispiel: Im Januar 2025 lagen die Mittelzuflüsse bei aktiven Fonds um rund 5 Prozent unter den Mittelabflüssen. © FNZ Bank
Wie war die Situation bei Aktienfonds und Mischfonds?
Karst: Die Nachfrage nach Aktienfonds blieb im Januar leicht hinter der Nachfrage aus Dezember zurück: Bei einem Fundflow-Faktor von 0,83 überstiegen die Verkäufe die Käufe um 17 Prozentpunkte. Eine deutliche Ausnahme bilden Aktienfonds mit dem Anlageschwerpunkt USA: In diesem Fall lagen die Käufe sogar um 10 Prozentpunkte über den Verkäufen, was erneut den Optimismus der Anleger in Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung der USA unter der Trump-Regierung widerspiegeln könnte. Deutlich weniger gefragt waren dagegen zum Beispiel Aktienfonds mit dem Anlageschwerpunkt Deutschland, hier überstiegen die Verkäufe die Käufe bei einem Fundflow-Faktor von 0,18 deutlich.
Regionale Unterschiede ergaben sich auch bei der Nachfrage nach Mischfonds: Während die Verkäufe die Käufe hier mit einem Fundflow-Faktor von 0,88 nur leicht überstiegen, stand auch bei Mischfonds der Anlageschwerpunkt USA im Fokus der FNZ Bank Kunden. Hier überstiegen die Käufe die Verkäufe bei einem Fundflow-Faktor von 1,32 sogar um 32 Prozentpunkte. Weniger gefragt blieben auch hier bei einem Fundflow-Faktor von 0,12 Mischfonds mit Anlageschwerpunkt Deutschland.
An welchen aktiv gemanagten Fonds waren die Kunden im Januar besonders interessiert?
Karst: Im Januar fanden sich unter den fünf beliebtesten aktiv gemanagten Fonds der FNZ Bank Kunden drei Geldmarktfonds, ein Rentenfonds und ein Aktienfonds.
Der erste Geldmarktfonds Oddo BHF Money Market (ISIN: DE000A0YCBQ8) zielt auf einen kontinuierlichen Wertzuwachs sowie die Beteiligung an der Entwicklung der Geldmärkte ab. Oberste Priorität haben dabei Liquidität und maximale Sicherheit. Um dies zu erreichen, wird aktiv in eine Kombination von Geldmarktinstrumenten investiert, wobei der Fokus auf Anleihen von öffentlichen Ausstellern, Pfandbriefen oder Covered Bonds sowie Termingeldern liegt.
Der zweite Geldmarktfonds DWS ESG Euro Money Market (LU0225880524) hat die Erwirtschaftung einer ausreichenden Geldmarktrendite in Euro zum Ziel. Hierfür wird vor allem in Einlagen bei Kreditinstituten sowie in Geldmarktinstrumente investiert, die auf Euro lauten oder gegen Euro abgesichert sind. Neben dem wirtschaftlichen Erfolg werden auch ökologische, soziale und die Prinzipien einer guten Unternehmensführung berücksichtigt (ESG-Aspekte).
Der dritte Geldmarktfonds Allianz Euro Cash (LU0052221412) zielt auf einen geldmarktgerechten Ertrag ab. Hierfür engagiert sich der Fonds in Geldmarktinstrumenten der zwei höchsten Kurzfrist-Ratingstufen sowie Bankeinlagen. Staatliche Geldmarktinstrumente können ebenfalls erworben werden, sofern sie über ein Investment-Grade-Rating verfügen. Dabei dürfen die einzelnen Instrumente eine Restlaufzeit von höchstens zwei Jahren und eine Zinsanpassungsfrist von maximal 397 Tagen aufweisen. Die mittlere Kapitalbindungsdauer des Fonds beträgt maximal sechs Monate. Außerdem fördert der Fonds Investitionen, die ökologische, soziale und Governance-Merkmale berücksichtigen.
Der Rentenfonds DWS Floating Rate Notes (LU0034353002) hat als Anlageziel eine Rendite in Euro. Um diese zu erreichen, investiert der Fonds in auf Euro lautende oder gegen Euro abgesicherte sowie in überwiegend variabel verzinsliche Staats- und Unternehmensanleihen. Außerdem können für die Portfoliosteuerung Derivate eingesetzt werden. Neben dem finanziellen Erfolg werden auch ökologische und soziale Aspekte und die Grundsätze guter Unternehmensführung (sogenannte ESG-Kriterien für Environmental, Social und Governance) berücksichtigt.
Der Aktienfonds Fidelity Funds Global Technology (LU0099574567) strebt ein langfristiges Kapitalwachstum an. Hierfür investiert der Aktienfonds mindestens 70 Prozent seines Vermögens in Aktien globaler Unternehmen, die technologische Innovationen vorantreiben, verbessern oder davon profitieren – sei es durch Produkte, Prozesse oder Dienstleistungen, sowohl aktuell als auch in der Zukunft. Mindestens 50 Prozent des Fondsvermögens werden in Wertpapiere von Unternehmen mit günstigen Umwelt-, Sozial- und Governance-Eigenschaften (ESG) investiert.

Veränderungen der Mittelzuflüsse und Mittelabflüsse werden über den Fundflow-Faktor ausgedrückt. Dabei werden die monatlichen Mittelzuflüsse des Berichtszeitraums in Relation zu den monatlichen Mittelabflüssen gesetzt. Bei einem Fundflow-Faktor über eins überwiegen die Mittelzuflüsse, bei einem Fundflow-Faktor unter eins die Mittelabflüsse.
Lesebeispiel: Beim Oddo BHF Money Market Fonds lagen die Mittelzuflüsse im Januar um den Faktor 1,77 über den Mittelabflüssen. © FNZ Bank