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Drei Aktientrends Diese Substanzwerte aus Europa werden sich erholen

Game Vention 2019
Cosplayer bei der Eröffnung der Game Vention 2019 in Hamburg: Die Nachfrage nach Videospielen in der Corona-Krise stützt auch Aktien von Videospielherstellern. | Foto: IMAGO / Andre Lenthe
Tawhid Ali, Investmentchef Europäische Substanzaktien, und Andrew Birse,
Portfoliomanager Europäische Substanzaktien, bei Alliance Bernstein (AB).

Die regionale Wirtschaft Europas litt besonders schwer unter der Pandemie. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Euroraums fiel im Jahr 2020 um etwa 6,8 Prozent – im Vergleich zu den USA, deren BIP lediglich um 3,5 Prozent schrumpfte. Und auch in diesem Jahr ist der MSCI Europe Index bis Februar hinter dem MSCI World Index zurückgeblieben. Auch gab es an den europäischen Märkten weniger Wachstumstitel, die von Covid-19 profitierten.

Doch besonders jetzt sollten Anleger europäische Aktien ins Auge fassen: Die europäischen Märkte verfügen über relativ konjunktursensible Aktien, die bei einer breiteren Verbesserung des makroökonomischen Wachstums viel aufgestautes Erholungspotenzial bergen. Unter den heutigen Bedingungen sehen wir drei Arten von Chancen, die für Value-Anleger interessant sind.

  • Resiliente Unternehmen: Widerstandsfähige Unternehmen haben oft unterschätzte Geschäftsmodelle. Ein Beispiel sind Lebensmittelhändler: Ihre Aussichten litten unter der Konkurrenz durch Discounter oder Online-Aufsteiger. Tesco, die größte Supermarktkette Großbritanniens, zeigte während der Pandemie dank ihrer überzeugenden Online-Präsenz jedoch ein erstaunliches Durchhaltevermögen.
  • Transformations-Champions: Andere Unternehmen müssen sich verändern, um zu überleben und zu gedeihen, insbesondere nach einem globalen Schock. So hat Ubisoft Entertainment, ein französischer Hersteller von Videospielen, immer komplexere Spiele entwickelt und seine Konsolen immer wieder neu erfunden, um dem sich wandelnden Geschmack und den immer größeren Erwartungen der Spieler zu entsprechen. Das unterstützte die Nachfrage von „Stuck-at-home“-Spielern während des Covid-19-Lockdowns und stärkte die Marktposition von Ubisoft. Da die Entwicklung von Videospielinhalten eine besondere Kultur erfordert, haben es dagegen Giganten wie Amazon und Google nicht geschafft, in den Markt für Videospiele einzudringen.

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  • Nutznießer der Normalisierung: Wenn die Pandemie überwunden ist, könnte die Welt in mancher Hinsicht wieder zum Alten zurückkehren. Dafür sind Immobilienunternehmen ein gutes Beispiel. Immobiliengruppen wie Aroundtown litten in Deutschland unter staatlichen Regelungen, die es Hotels erlauben, Mietzahlungen zu stunden. Aroundtown investierte ihr Vermögen zu 24 Prozent in Hotels, zu 50 Prozent in Bürogebäuden und zu 13 Prozent in Wohnimmobilien. Wenn der Reiseverkehr und der Tourismus mit Aufhebung des Lockdowns wieder anziehen und Hotels wieder Miete zahlen, sollten Immobilienkonzerne mit einer soliden, günstig bewerteten Vermögensbasis für eine Erholung gut positioniert sein.

Auch gibt es Branchen, die von allen drei Trends profitieren könnten. In der Autoindustrie zieht beispielsweise die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen an. Diese könnte weiter steigen, falls die Pandemie mehr Menschen dazu bringt, aus den Städten aufs Land zu ziehen, aber auch wenn die Wirtschaft sich allmählich erholt. Ein möglicher Gewinner dieser Entwocklung ist Faurecia, ein französischer Autozulieferer. Dieser verfügt über ein widerstandsfähiges Geschäft und verkauft immer anspruchsvollere Komponenten, die sowohl für Elektrofahrzeuge als auch für herkömmöliche Autos benötigt werden.

Für uns steht fest: Europas Wirtschaft wird sich normalisieren – auch wenn es länger dauert als anderswo. Um vielversprechende Unternehmen zu finden, sollten Anleger auf die Fundamentaldaten und die Cashflow-Generierung achten, anstatt sich auf immer höhere Bewertungen zu verlassen. So nutzen sie das Ertragspotenzial der langfristigen Erholung.

Lesen Sie Näheres hierzu im Blog „Verborgene Werte in Europas geplagten Aktien“.

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