Chefvolkswirt Thorsten Polleit
Diesen Schaden richtet der Euro an
Aktualisiert am 26.01.2022 - 13:19 Uhr

Thorsten Polleit ist Chefvolkswirt bei Degussa Goldhandel. Foto: Degussa Goldhandel
Der Euro gefährdet die gesellschaftliche und wirtschaftliche Freiheit, ist Thorsten Polleit überzeugt. Hier erklärt der Chefvolkswirt von Degussa Goldhandel, warum das so ist.
In der weltbekannten Kinder- und Jugendromanreihe Harry Potter, erfasst von der englischen Schriftstellerin Joanne K. Rowling, gibt es den bösen Lord Voldemort. Er ist der Antagonist des Helden Harry Potter. So sehr gefürchtet ist der finstere Magier Voldemort, dass kaum jemand seinen Namen auszusprechen wagt. Man redet über ihn indirekt, sagt „Du weißt wer“ („You-know-Who“), oder man sagt „Der, dessen Namen man nicht aussprechen darf“ („He Who Must Not Be Named“).
In ganz ähnlicher Weise verhält es sich mit einem Phänomen, das zumindest in Fachkreisen meist gar nicht gern an- und ausgesprochen wird: Gemeint ist der übergroße, Bankenapparat im Euroraum und die Konsequenzen, die das hat....
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In der weltbekannten Kinder- und Jugendromanreihe Harry Potter, erfasst von der englischen Schriftstellerin Joanne K. Rowling, gibt es den bösen Lord Voldemort. Er ist der Antagonist des Helden Harry Potter. So sehr gefürchtet ist der finstere Magier Voldemort, dass kaum jemand seinen Namen auszusprechen wagt. Man redet über ihn indirekt, sagt „Du weißt wer“ („You-know-Who“), oder man sagt „Der, dessen Namen man nicht aussprechen darf“ („He Who Must Not Be Named“).
In ganz ähnlicher Weise verhält es sich mit einem Phänomen, das zumindest in Fachkreisen meist gar nicht gern an- und ausgesprochen wird: Gemeint ist der übergroße, Bankenapparat im Euroraum und die Konsequenzen, die das hat. Um dieses Problem besser erkennen zu können, sei zunächst ein kurzer Blick auf die Wachstumsdynamik im Euroraum geworfen.

Abbildung 1 zeigt die Wachstumsraten des realen Bruttoinlandsproduktes im Euroraum von 1961 bis 2020 (und Prognosezahlen für das Jahr 2021 und 2022). Eine Sache sticht sogleich hervor: Die Wachstumszahlen zeigen einen fallenden Trend im Zeitablauf. In der Zeit von 1961 bis 2020 betrug das jahresdurchschnittliche Wachstum 2,4 Prozent, in der Zeit 1961 bis 1998 lag es bei 3,2 Prozent, und in der Zeit 1999 bis 2020 bei nur noch 1,0 Prozent.
Man könnte also sagen: Dem Euroraum geht das Wirtschaftswachstum aus. Die Gründe für den Trend fallender Wachstumsraten sind vielfältig. Doch nicht sie sollen hier und im Folgenden diskutiert werden, vielmehr soll vor dem Hintergrund des nachlassenden Wachstums der Blick auf den Euro-Bankenapparat gelenkt werden.
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