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Private Krankenversicherung (PKV)
Für wen lohnt sich jetzt der Wechsel in die PKV?
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Private Krankenversicherung (PKV) Für wen lohnt sich jetzt der Wechsel in die PKV?

Röntgenaufnahme des Unterkiefers
Röntgenaufnahme des Unterkiefers: Für welche Kundengruppen derzeit ein Wechsel in die Private Krankenversicherung zu empfehlen ist, erklärt Versicherungsexperte Dieter Homburg in einem Gastbeitrag. | Foto: Elías Alarcón / Pixabay

Seit der Corona-Krise haben sich die Kosten in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) stark erhöht und ein Ende der Kostenspirale ist aktuell nicht in Sicht. Es ist ein riesiges Loch entstanden: Für 2023 wird in der GKV ein Defizit in Höhe von 17 Milliarden Euro erwartet – ein historisches Ausmaß, das die Politik vor die Herausforderung stellt, die steigenden Kosten irgendwie aufzufangen.

Um das deutsche Gesundheitssystem finanziell zu entlasten, schlägt der Finanzwissenschaftler Bernd Raffelhüschen Folgendes vor: Versicherte sollten Verletzungen nach selbstgewählten hohen Risiken – zum Beispiel beim Skifahren – komplett selbst bezahlen. Auch Raucher müssten sich ihm zufolge in Zukunft stärker an den Folgekosten von Behandlungen beteiligen.

 

Sollte die Politik den Vorschlägen des Freiburger Finanzwissenschaftlers Gehör schenken, so ist davon auszugehen, dass die Leistungen der GKV in Zukunft nicht nur teurer, sondern auch schlechter werden. Spätestens dann kann es sich lohnen, einen Wechsel in die private Krankenversicherung in Betracht zu ziehen. Doch für wen lohnt sich der Wechsel in die PKV? 

PKV als Alternative zur GKV 

Immer mehr Menschen denken darüber nach, ob ein Wechsel in die private Krankenversicherung für sie sinnvoll sein könnte. Ein Anlass dafür ist Raffelhüschens Vorschlag, für Kassenpatienten eine Selbstbeteiligung in Höhe von 2.000 Euro einzuführen. Diese Idee hat deutschlandweit zu einer Debatte über die finanzielle Zukunft der Krankenkassen geführt. 

Dieter Homburg
Dieter Homburg © Fachzentrum Finanzen

Tatsächlich kann die PKV eine Alternative sein, um sich vor solchen Plänen der Bundesregierung zu schützen. Im Gegensatz zur GKV, ist es in der PKV nicht möglich, dass der Versicherer die Leistungen nachträglich kürzt. Clever angegangen, kann man auf diesem Wege seine Gesundheit besser schützen und für bezahlbare Beiträge bis ins hohe Alter sorgen. 

Allerdings sollten bei einem Wechsel in die PKV verschiedene Faktoren berücksichtigt werden, um herauszufinden, ob es im Einzelfall sinnvoll ist. Nur wer gesund genug und noch nicht zu alt ist und langfristig bezahlbare Beiträge sicherstellen kann, fährt mit der PKV besser. Daher ist es wichtig, sich ausreichend Zeit für die Entscheidung zu nehmen. 

Darauf sollten Wechsler achten

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Bevor eine Person in die private Krankenversicherung wechselt, muss zunächst geprüft werden, ob sie überhaupt dazu berechtigt ist. Gesetzliche Auflagen regeln, wer die Wahl zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung hat. Beamte, Selbstständige, Studierende und Angestellte ab einem bestimmten Jahreseinkommen dürfen in die PKV wechseln. 

Konkret: Das Bruttoeinkommen von Angestellten muss oberhalb der sogenannten Jahresarbeitsentgeltgrenze liegen, die derzeit bei 66.600 Euro pro Jahr liegt und jährlich steigt. Für Personen, die verbeamtet sind, ist die PKV oft die beste Option. Für alle anderen Personengruppen lohnt sich ein Wechsel in die PKV nur unter bestimmten Voraussetzungen. 

 

Neben dem Einkommen spielt auch das Alter eine Rolle. Je jünger eine Person beim Eintritt in die PKV ist, desto niedriger fallen die Beiträge aus. Im Alter, ab etwa 45 Jahren, kann das Verhältnis zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung dann zu Ungunsten der PKV kippen, insbesondere wenn Kinder mitversichert werden müssen. Eine PKV kommt dann meist nur noch in Ausnahmefällen infrage.

Auch die individuelle Gesundheitssituation ist ein wichtiger Faktor. Personen mit bestimmten Vorerkrankungen können Schwierigkeiten haben, in die PKV aufgenommen zu werden, was zu hohen Beiträgen führen kann. In diesem Fall kann es sich finanziell lohnen, die gesetzliche Krankenversicherung vorzuziehen.

Fazit

Die Entscheidung, ob ein Wechsel in die PKV sinnvoll ist oder nicht, sollte sorgfältig abgewogen werden. Zieht man einen Wechsel in Betracht, sollte man neben dem Vergleich von Preis und Leistung auch die langfristige Stabilität der Beiträge über mindestens 25 Jahre berücksichtigen. Es ist auch sinnvoll, einen Teil der Ersparnisse rentabel anzulegen und bei der Suche nach einem stabilen Tarif mit erstklassigen Bedingungen und einer vernünftigen Rücklagenbildung im Alter Unterstützung von einem PKV-Versicherungsprofi in Anspruch zu nehmen.

Über den Autor: 

Dieter Homburg ist der Inhaber des Fachzentrums Finanzen und Autor des Buches „Altersvorsorge für Dummies“. Seit rund 25 Jahre vergleicht er die Beitragsverläufe von Privaten Krankenversicherungen und hat bereits über 5.000 Unternehmern, Freiberuflern und leitenden Angestellten dabei geholfen, über 100.000 Euro bei ihrer eigenen Altersvorsorge und Krankenversicherung einzusparen. 

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