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Beispiel Spiekermann & Co Digitale Vermögensverwaltung – spannendes Zubrot für Finanzdienstleister

Geschwister beim Spielen
Geschwister beim Spielen: Depots für den Nachwuchs lassen sich auch digital anlegen. | Foto: imago images/Westend61

Bei DJE ist dieses Konzept mehr als aufgegangen: Der Anlagespezialist aus Pullach bei München betreibt neben mehreren hauseigenen Fonds auch Vermögensverwaltungsgeschäft. Und seit 2017 unter dem Label Solidvest außerdem eine digitale Vermögensverwaltung. Diese verwaltet mittlerweile rund 250 Millionen Euro – bei etwa 16 Milliarden Euro Vermögen, das DJE insgesamt managt.

Dass ein solches digitales Zubrot allerdings nicht nur für Branchenriesen wie DJE funktioniert, beweist die Vermögensverwaltung Spiekermann & Co. Das Haus mit Stammsitz in Osnabrück und Filialen in Münster, Nordhorn und Bielefeld hat neben seinem klassischen Geschäft seit Ende 2019 auch eine digitale Vermögensverwaltung im Angebot.

 

Wer eine Mindestanlagesumme von 25.000 mitbringt – in wenigen Fällen auch 250.000 Euro –, kann bei Spiekermann zwischen unterschiedlichen Strategien wählen. Deren Namen sind der Sphäre klassischer Musik entliehen. „Adagio“, „Moderato“ oder „Accelerando“ weisen auf den zurückhaltenden bis stärkeren Aktienanteil hin. Neben den sechs Portfolios, die Spiekermann auf seiner Internetseite anbietet, sind weitere zehn über Tippgeber mit eigenen Landingpages erhältlich. 

Mischung aus Basisinvestments 

Zusammengestellt werden die Portfolios im Hause Spiekermann selbst. Zum Einsatz kommt dabei die V-Check-Plattform der auf Vermögensverwalter spezialisierten Depotbank V-Bank. Die Auswahl von Investments, die dort für die Bestückung zur Verfügung stehen, sei zwar kleiner als jene in der klassischen Vermögensverwaltung. Sie enthalten dennoch alles für diesen Zweck Notwendige, findet man bei Spiekermann.

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Der Projektleiter für das digitale Angebot, Michael Löbbel, erläutert: „Dazu brauche ich nicht auf alle Indizes sieben verschiedene ETFs oder für jedes Spezialthema einen entsprechenden Fonds.“ Vielmehr stehen, um die digitalen Strategien zu bestücken, eine gute Mischung an „Basisinvestments“ zur Verfügung. Für hohe Anlagesummen existiere immerhin auch weiter die klassische Vermögensverwaltung. „Da können wir alle Register ziehen – und tun es auch“, so Löbbel.

Die digitale Alternative ziehe neben Neukunden auch Bestandskunden an, berichtet Löbbel. Ein Beispiel: Kunden aus Düsseldorf etwa hätten für ihre Kinder je ein eigenes Depot mit 25.000 Euro eröffnet. Das funktioniere jetzt auch aus der Ferne. Wenige Klicks und einige Unterschriften, die sich per Post einholen lassen – mehr ist für das Einrichten der digitalen Vermögensverwaltung nicht vonnöten. Bei volljährigen Kunden funktioniere der Prozess auch rein digital. „Damit haben wir jetzt einen glücklichen Bestandskunden und zwei weitere Zukunftskunden“, freut sich Löbbel.

Für Anlagen bis 300.000 Euro

Zur konkreten Zielkundschaft für die digitale Vermögensverwaltung heißt es von Spiekermann: „Wir schließen damit unsere strategische Betreuungslücke für Kunden mit unter 300.000 Euro Anlagevermögen.“ Durchschnittlich haben Kunden dort 80.000 Euro angelegt.

Gestartet Ende 2019 nutzen die digitale Verwaltung mittlerweile alle 16 Spiekermann-Berater. Das Projekt betrachtet man als Erfolg: Nach drei Jahren verwaltet der digitale Arm von Spiekermann rund 12 Millionen Euro – bei rund 700 Millionen Euro insgesamt verwaltetem Volumen. Allein im vergangenen November seien 15 Mandate hinzugekommen. „So kann es 2023 gerne weiter gehen“, wünscht sich Löbbel.

Dass das digitale Geschäft die klassische Vermögensverwaltung in Zukunft einmal nach Volumen überrunden könnte, glaubt man bei Spiekermann jedoch nicht. „Der Dialog mit den Kunden bleibt für uns essentiell wichtig“, so Löbbel. Hier liege auch perspektivisch das Kerngeschäft des Hauses.

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