Merger-Experte Kai Lucks
Digitale Ökonomie
Kai Lucks ist Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Mergers & Acquisitions. Foto: Bundesverband Mergers & Acquisitions
Deutschland ist bei der Digitalisierung ins Hintertreffen geraten, ist Kai Lucks überzeugt. Hier erklärt der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes Mergers & Acquisitions, welche Maßnahmen Politik und Gesellschaft hierzulande ergreifen müssen, um wieder mit China und den USA mitzuhalten.
„Daten sind das neue Öl“ lautet der bekannte Spruch – und in der Tat lässt sich nachweisen, dass die Korrelation zwischen steigendem Primär-Energieverbrauch wie Öl und zunehmender volkswirtschaftlicher Leistungshöhe in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts verloren ging. Wir verbrauchen pro Einheit Bruttosozialprodukt seitdem immer weniger Öl, weniger Kohle, weniger Strom. Und die Datenmenge, die uns umgibt und unser System sichert, wächst exponentiell.
Das ist eigentlich ein erfreulicher Zustand, wäre da nicht ein spezieller Ressourcenverbrauch zu beklagen, der jetzt in der Mitte der Diskussionen angekommen ist: die weltweit steigende Belastung der Biosphäre. Nicht nur um CO2 geht es,...
Das Thema Nachhaltigkeit bewegt Unternehmen, Kapitalmärkte, Gesetzgeber. Und Menschen. Deshalb präsentieren wir dir hier die Analysen und Thesen der bedeutendsten Nachhaltigkeitsexperten, Top-Ökonomen und Großinvestoren – gebündelt und übersichtlich. Sie sollen dir die wichtigen Entwicklungen auf dem Weg zur nachhaltigen Gesellschaft und Finanzwelt clever und zuweilen kontrovers aufzeigen.
Da diese Artikel nur für Profis gedacht sind, bitten wir Sie, sich einmalig anzumelden und einige berufliche Angaben zu machen. Geht ganz schnell und ist selbstverständlich kostenlos.
„Daten sind das neue Öl“ lautet der bekannte Spruch – und in der Tat lässt sich nachweisen, dass die Korrelation zwischen steigendem Primär-Energieverbrauch wie Öl und zunehmender volkswirtschaftlicher Leistungshöhe in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts verloren ging. Wir verbrauchen pro Einheit Bruttosozialprodukt seitdem immer weniger Öl, weniger Kohle, weniger Strom. Und die Datenmenge, die uns umgibt und unser System sichert, wächst exponentiell.
Das ist eigentlich ein erfreulicher Zustand, wäre da nicht ein spezieller Ressourcenverbrauch zu beklagen, der jetzt in der Mitte der Diskussionen angekommen ist: die weltweit steigende Belastung der Biosphäre. Nicht nur um CO2 geht es, auch um NOx, um Methan, um Feinstaub, um vieles andere und sogar um Corona-Viren, die sich im Aerosol ausbreiten.
Strom wird mit dem energetischen Umbau zum wichtigsten Primärenergieträger. Der größte Anstieg beim Stromverbrauch geht dabei auf das Konto der Datenmengen: Speicherung der Daten in Rechenzentren und Informationsaustausch über die Netze.
Das unverantwortlich nahe Miteinander von Tier und Mensch in den Schlachthöfen Chinas war der Grund für den Übergang des Covid 19-Virus vom Tier zum Menschen. China hatte diese Erkenntnis zunächst unterdrückt, und die WHO reagierte unter dem Druck Chinas zu spät.
Und wir wissen auch, dass Unvernunft im aktuellen Umgang, etwa Menschenansammlungen auf Demonstrationen gegen Corona-Einschränkungen, ein wesentlicher Auslöser der zweiten Corona-Welle ist. Ein unverantwortliches Herausstellen des Rechts auf persönliche Freiheiten und Verschwörungstheorien gegenüber staatlichem Handeln fallen auf fruchtbaren Boden. Also Verantwortungslosigkeiten auf beiden Seiten: China am Anfang und die westliche Welt jetzt.
Ich hatte vor 50 Jahren einen Studienfreund, der in seiner Dissertation genau dieses Thema adressierte, inwieweit nämlich die zunehmende Eiweißdichte das Infektionsrisiko erhöht. Wo flossen diese Ergebnisse ein? Wie konnte es passieren, dass zwischen 1970 und heute so große Fadenrisse entstanden, so große Lücken in der Forschung, in der medizinischen Behandlung und in der epidemologischen Praxis? Oder lag es nur an der politischen Wahrnehmung?
Populismus und die Negation der Vielfalt von Faktoren
Der Gesundheitsschutz wurde immer wieder gegenüber anderen politischen Zielen zurückgestellt. Durchaus unterschiedliche „populistische“ Systeme und Denkweisen geben sich heute die Hand: Chinas digitalgetriebener Überwachungsstaat im Machtapparat von Xi Jin Ping negierte zunächst die Entstehung der Pandemie, und jenseits des Atlantiks führte die von Fakes und Demokratieverachtung geprägte Politik Trumps zu explosionsartiger Verbreitung des tödlichen Risikos.
Ist dies allein ein Kennzeichen des Establishments, ein Problem „der alten Männer“ auf dieser Welt? Vergleichbaren Scheuklappen-Populismus können wir auch bei der Jugend beobachten. Ist etwa auch die „Fridays-for-Future“-Bewegung populistisch geprägt? Wird die Verengung der Umweltfragen auf CO2 und Erderwärmung den komplexen Problemen gerecht?
Über den Autor