Merger-Experte Kai Lucks
Digitale Ökonomie
Kai Lucks ist Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Mergers & Acquisitions. Foto: Bundesverband Mergers & Acquisitions
Deutschland ist bei der Digitalisierung ins Hintertreffen geraten, ist Kai Lucks überzeugt. Hier erklärt der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes Mergers & Acquisitions, welche Maßnahmen Politik und Gesellschaft hierzulande ergreifen müssen, um wieder mit China und den USA mitzuhalten.
Die Erderwärmung wird vor allem auf CO2 zurückgeführt, das Kraftwerken und Autos entströmt. Aus der Not heraus wird eine sofortige Umstellung auf ein umweltneutrales Energiesystem gefordert, ohne die finanziellen Möglichkeiten, die administrativ-politischen Rahmenbedingungen, soziale Folgen und gegebene Baukapazitäten zu berücksichtigen. Somit bleiben die Regelstrecken, die bis zur Umstellung des Gesamtsystems notwendig sind, unberücksichtigt.
Wie ist es möglich, dass der Zubau von derzeit mehr als 900 Kohlekraftwerken in Afrika und 60 Kernkraftwerken in China aus dem Gesichtsfeld gerät? Wie ist verständlich, dass der Kernkraftausstieg beschlossen wurde, wohlwissend dass damit die CO2-generierenden...
Das Thema Nachhaltigkeit bewegt Unternehmen, Kapitalmärkte, Gesetzgeber. Und Menschen. Deshalb präsentieren wir dir hier die Analysen und Thesen der bedeutendsten Nachhaltigkeitsexperten, Top-Ökonomen und Großinvestoren – gebündelt und übersichtlich. Sie sollen dir die wichtigen Entwicklungen auf dem Weg zur nachhaltigen Gesellschaft und Finanzwelt clever und zuweilen kontrovers aufzeigen.
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Die Erderwärmung wird vor allem auf CO2 zurückgeführt, das Kraftwerken und Autos entströmt. Aus der Not heraus wird eine sofortige Umstellung auf ein umweltneutrales Energiesystem gefordert, ohne die finanziellen Möglichkeiten, die administrativ-politischen Rahmenbedingungen, soziale Folgen und gegebene Baukapazitäten zu berücksichtigen. Somit bleiben die Regelstrecken, die bis zur Umstellung des Gesamtsystems notwendig sind, unberücksichtigt.
Wie ist es möglich, dass der Zubau von derzeit mehr als 900 Kohlekraftwerken in Afrika und 60 Kernkraftwerken in China aus dem Gesichtsfeld gerät? Wie ist verständlich, dass der Kernkraftausstieg beschlossen wurde, wohlwissend dass damit die CO2-generierenden fossilen Kraftwerke in Deutschland das Klima stärker belasten werden?
Idealismus versus Ideologien
An dieser Stelle sind weder die idealistischen Überzeugungen zu brandmarken noch dürfen wir die Dringlichkeit des Handelns zur Rettung unserer Umwelt in Abrede stellen. Die isolierte Betrachtung der Umweltfrage – losgelöst von Sozialstaat und Wirtschaft – negiert, dass wir Teil eines komplexen Ökosystems sind, in dem Umwelt, Sozialstaat, Wirtschaft und Finanzen aufs Engste miteinander verbunden sind.
Ideologien und einseitige Sichtweisen helfen nicht weiter. Wenn Demonstrationen, wie bereits von den 68ern betrieben, nur als erster Schritt zu Provokation und Gewalt führen, dann könnte unser „Ökosystem“ der freiheitlich-rechtlichen Grundordnung an Grenzen der Belastung gelangen. Auch der Glaube, dass Deutschland für die Welt zum leuchtenden Beispiel an Freiheit und Ökologie werden könnte, der überzogene Forderungen im Inland rechtfertigt, ist eine grobe Überschätzung unserer Wirkung auf das globale Handeln.
Einseitige Schwächungen unseres Systems würden anderen Kräften Vorschub leisten. So etwa China, die ihr digital-diktatorisches System als dem unseren überlegen ansehen und zielgerichtet über deren Programme wie die neue Seidenstraße, „27 plus eins“ sowie „China 2049“ darauf anlegen, Europa auszuhöhlen. So wollen sie ihre Hegemonie im Eurasischen Kontinent ausbauen und die EU quasi zu einem Vasallen Chinas degradieren.
Auf der anderen Seite des Atlantiks steht ein Land, das ein Digital-Kartell unterhält, nämlich die die Big Five der Internet-Branche, und damit gleichfalls Europa unterminiert, als Datenkraken und Steuervermeider. Ob wir dem durch Kartellklagen genügende Abwehr entgegenstellen können, ist höchst fraglich.
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