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Digitalisierung und Regulierung „Diesen Vermögensverwaltern stehen schwere Zeiten bevor“

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Kommen wir noch einmal zum Thema Regulierung. Sind nicht mittlerweile viele Investments durch den rechtlichen Rahmen des Gesetzgebers induziert?

In der Tat wirkt sich die europäische Gesetzgebung immer stärker auf Anlageentscheidungen aus. Die geltenden Rechtsvorschriften drängen viele Endanleger in bestimmte Profile. In der Konsequenz gewinnen diversifizierte und gemischte Fonds an Attraktivität. Zudem beobachten wir, dass das Interesse an internationalen Fondskonstruktionen steigt, was zum Teil auf die Börsenumsatzsteuer zurückzuführen ist.

Die steuerliche Behandlung dieser Fonds ist in den meisten Fällen effizienter als etwa der Versuch, ein vergleichbares Produkt über ein Dutzend verschiedener Fonds zu konstruieren. Das ist schade, aber so ist nun mal der Stand der Dinge.

Welche Entwicklungen sehen Sie bei den Produktgruppen?

Der Markt für Fonds, die auf die speziellen Belange institutioneller Kunden abzielen, wächst stark. Hier wirkt sich der derzeitige Rechtsrahmen positiv aus – er bringt für den gezielten Fondsaufbau für institutionelle Anleger viele Vorteile. Das Engagement dieser Fonds ist stark diversifiziert, während vor allem quantitative Ansätze – die zum Beispiel auf den Erkenntnissen der Behavioral Finance aufbauen – eine sehr gute Wertentwicklung generieren.

Ein Aufwärtstrend lässt sich auch bei Absolute Return-Strategien beobachten. Außerdem ist die Nachfrage nach Aktienexpertise ungebrochen stark. Es versteht sich dabei von selbst, dass besonders diejenigen Anlagemöglichkeiten im Trend liegen, die über nachhaltige und sozial verantwortliche Aspekte verfügen. Für diesen Langzeittrend hat DPAM eine langjährige Erfahrung seit 2002 gesammelt.

Die Digitalisierung ist weltweit Branchen übergreifend auf dem Vormarsch. Was bedeutet dies für die Asset Management-Industrie?

Wir beobachten mit großem Interesse die Entwicklungen im Bereich der Digitalisierung, die für unser Management oberste Priorität haben. DPAM verfügt über eine interne Expertengruppe zu diesem Thema, die sämtliche Trends aufmerksam nachverfolgt.

Neue Technologien werden tiefgreifende Auswirkungen haben. Wohin uns dies jedoch letztlich führt, wird sich erst schrittweise zeigen. Darüber hinaus wird die Digitalisierung nicht nur das eigene Geschäftsmodell, sondern auch das der Kunden beeinflussen. Meine Sorge besteht darin, dass sich Vermögensverwalter an einem bestimmten Punkt für eine spezifische Technologie entscheiden müssen, während ihre Kunden gleichzeitig verschiedene innovative Technologien implementieren.

Dass diese kompatibel sind, ist nicht unbedingt gesagt. Da wir als Anlageverwalter den Kundenbedarf stets vollständig abdecken müssen, werden am Weltmarkt diejenigen Vermögensverwalter führend sein, die diese Flexibilität im Bereich neuer Technologien gewährleisten können.

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