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Digitalisierung in der Finanzbranche Entscheiden Algorithmen künftig im Asset Management mit?

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Verantwortung des Asset Managers

Systeme könnten relativ schnell und preisgünstig so programmiert werden, dass sie diese Entscheidung, respektive diesen Prozessschritt zur Anlage selbstständig fällen. Doch liegt es in der Verantwortung des Asset Managers, die Basis der Anlageentscheidung jederzeit nachvollziehen zu können – und zwar vorab. Hier stehen wir wieder am Eingangsproblem: Der Markt ist volatil und kann nicht vorhergesagt werden, weder von Menschen, noch von Maschinen.

Selbst die ausgereifteste KI heute kann hier nur Hochrechnungen ausführen und somit eine Tendenz zur Entscheidungshilfe beisteuern. Und dies auch nur in einem begrenzten, vorab definierten Fenster. In diesem Zusammenhang wird oftmals die Frage aufgeworfen, ob in Zukunft und mit effizienteren KI-Systemen überhaupt noch Asset Manager benötigt werden.

Eine Antwort kann man vielleicht aus der Aussage von Professor Ajay Agrawal der kanadischen Rotman School of Managment in seinem Essay mit dem Namen „The economics of artifical intelligence ableiten“: „So as the value of human prediction falls, the value of human judgment goes up because AI doesn’t do judgment – it can only make predictions and then hand them off to a human to use his or her judgment to determine what to do with those predictions.“

Künstliche Intelligenz in der Praxis

Im praktischen Einsatz können – neben den beschriebenen Einsatzfeldern von AI im Asset Management – lernende Systeme besonders helfen, rechtlich notwendige Prozesse und Erkenntnisse rund um das Thema Know-Your-Customer, Risikomanagement und Fraud Detection/Prevention zu unterstützen.

Compliance-Richtlinien und Regulierungsvorgaben könnten somit effizienter eingehalten werden. Eine systematische Netzwerkanalyse über das gesamte Transaktionsnetzwerk fördert schnell und effizient Anomalien, Ausreißer und Besonderheiten, somit potenziell kriminelle Handlungen zum Beispiel in Bezug auf Betrug und Geldwäsche, zu Tage.

Mehr Infos über den Autor:

Der diplomierte Marketing-Spezialist Jochen Werne verantwortet bei der Bankhaus August Lenz & Co. AG in München die Bereiche Business Development, Marketing, Treasury & Payment Services. Außerdem ist er Mitglied der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung initiierten KI-Plattform „Lernende Systeme“.

Lesen Sie in den weiteren Teilen dieser Artikelserie auch: 
Teil 1: KI im Investment-Management
Teil 2: Entscheiden Algorithmen mit?
Teil 3: Grenzen der KI-Technologie

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