Private Altersvorsorge Deutsche blicken pessimistischer auf die Rente
Mit Berater Sparformen erörtern
„Die Hochrechnung der Gesamteinnahmen und -ausgaben im Alter ist komplex und muss frühzeitig angepackt werden“, ergänzt Helge Lach. Dabei zu helfen, sei eine der Hauptaufgaben der von ihm als Bundesvorsitzenden vertretenen Vermögensberater. „Zeigt sich eine nennenswerte Versorgungslücke, werden im Beratungsgespräch mögliche Sparformen erörtert.“
Laut dem Chef des Diva-Trägers Bundesverband Deutscher Vermögensberater (BDV) drücken die Nachwirkungen der Corona-Pandemie noch immer auf die Stimmung hinsichtlich der Altersvorsorge. Und aktuell verdüstere auch der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und die anziehende Inflation den Ausblick, der laut Heuser zunehmend pessimistisch sei.
Rieser-Rente ist weiterhin beliebt
Fragt man die Bürger danach, was für sie bei der privaten Vorsorge sehr wichtig oder wichtig ist, liegen garantierte Leistungen und staatliche Förderung mit jeweils knapp 80 Prozent der Nennungen ganz vorne. „Es ist nachvollziehbar, dass sich die Bürger für das Alter fixe, also garantierte Einnahmen wünschen. Auch die Ausgaben sind ja überwiegend fix“, kommentiert Heuser.
Wie wichtig sind Ihnen die folgenden Leistungsmerkmale bei Versicherungs- oder Finanzprodukten für Ihre private Altersvorsorge?
„Garantieprodukte bringen aber derzeit keine Rendite“, schränkt er ein. „Staatliche Förderung kann hier quasi wie ein Zinsersatz wirken, um die ausbleibende Rendite aus der Geldanlage auszugleichen.“ Bei der Wahl zwischen Steuervorteilen wie zum Beispiel der Abzugsfähigkeit von Vorsorgeaufwendungen und Zulagen nach dem Riester-Modell, spricht sich mehr als die Hälfte für die Zulagen aus, rund 20 Prozent für Steuervorteile.
„Die Ergebnisse zeigen erneut, dass die Idee des Riester-Sparens mit Zulagen bei den Menschen ankommt“, kommentiert Lach. Insbesondere Geringverdiener profitierten von den Grund- und Kinderzulagen. Von einer steuerlichen Förderung würden sie hingegen gar nicht profitieren. Denn sie sind oft nicht steuerpflichtig und können daher auch nichts beim Fiskus geltend machen.
„Die hartnäckige Forderung an die Politik, endlich das Riester-Sparen zu reformieren, ist deshalb richtig“, lautet das Fazit des BDV-Vorsitzenden. „Die Zeit drängt. Private Vorsorge ist gerade bei niedrigen Zinsen und hoher Inflation wichtiger denn je.“ Er begrüßt daher die einsetzende Diskussion um eine Reform der gesetzlichen Rentenversicherung. Allerdings blieben wohl „die wirkungsvollsten, aber auch schmerzhaftesten Stellschrauben Renteneintrittsalter, -niveau und -beiträge unangetastet“, schränkt er ein.