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Dividenden-Aristokraten: Diese Aktien zahlen immer mehr (2024)
![Tropfen einer Wasserkrone: Langfristig kann man mit Dividenden Aristokraten ein Vermögen aufbauen](/uploads/images/teaser/slider/big/Tropfen-einer-Wasserkrone--Langfristig-kann-man-mit-Dividenden-Aktien-ein-Vermoegen-aufbauen.jpg)
Wenn dein Alltag wie der von den meisten Menschen aussieht, dann arbeitest du hart für dein Geld. Du tauschst deine Zeit und Energie gegen eine monatliche Gehaltsüberweisung, von der du nach Abzug der Steuern hoffentlich gut leben kannst. Aber was wäre, wenn es eine Möglichkeit gäbe, Geld zu verdienen, ohne etwas dafür tun zu müssen?
Das ist der Traum von all jenen, die ihr Geld in Dividenden-Aktien investieren: Zurücklehnen und zuschauen, wie der Geldbetrag auf dem Bankkonto stetig größer wird.
Nun sind Dividenden nicht wie ein Lottogewinn. Sie erfordern viel Geduld und Disziplin. Und auch wenn man sein Depot mit Dividenden-Aktien langfristig auslegt, hängt die Performance entscheidend von der Auswahl der Unternehmen ab. Viele Profis schwören deshalb auf Dividenden-Aktien, die über Jahre hinweg die Ausschüttung erhöhen. Oder besser noch: Jahrzehnte.
Was für Dividenden-Aristokraten spricht
Im Finanzjargon heißen solche Unternehmen Dividenden-Aristokraten. Um diesen Titel führen zu dürfen, muss ein Unternehmen mindestens 25 Jahre hintereinander ohne Unterbrechung die Dividende erhöhen – egal ob die Wirtschaft floriert oder die Welt in Krisenstimmung ist. Die heutigen Dividenden-Aristokraten haben also schon zahlreiche Krisen überstanden, sei es die Corona-Pandemie, die Finanzkrise von 2008 oder das Platzen der Dotcom-Blase.
Dividenden-Aristokraten sind oft stabile, etablierte Unternehmen mit starken Bilanzen, tiefen Burggräben und nachhaltigen Geschäftsmodellen. Die meisten Dividenden-Aristokraten sind in den USA ansässig. Namhafte Beispiele sind Unternehmen wie Coca-Cola, Procter & Gamble und Johnson & Johnson. Coca-Cola zum Beispiel hat seit 1920 – also seit mehr als 100 Jahren - jedes Quartal seine Aktionäre beglückt und in den vergangenen Jahrzehnten in jedem Jahr sogar noch eine Schippe draufgelegt
Aber es gibt auch einige wenige Unternehmen aus der Eurozone, die mithalten können, darunter Hermès, L’Oréal, Kerry Group, Sofina und Unilever. In Deutschland gibt es keine Dividenden-Aristokraten.
Diese Unternehmen bieten Anlegern eine Reihe von Vorteilen, die insbesondere für diejenigen attraktiv sind, die Wert auf ein stabiles Einkommen und geringere Volatilität legen. Der wohl offensichtlichste Vorteil ist die Möglichkeit, regelmäßige und im Idealfall wachsende Dividendenzahlungen zu erhalten. Diese Zahlungen können eine zuverlässige Einkommensquelle darstellen und dazu beitragen, das Portfolio gegen Marktschwankungen abzusichern. Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder niedriger Zinsen können Dividenden-Aristokraten eine attraktive Alternative zu traditionellen festverzinslichen Anlagen sein.
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ETFs im Fokus
Ein weiterer Vorteil ist das Potenzial für Kursgewinne. Zwar sind Dividenden-Aristokraten in der Regel nicht für spektakuläre Wachstumssprünge bekannt, dennoch können sie solide Renditen erzielen, insbesondere wenn die Dividenden reinvestiert werden. Diese Reinvestition kann den Zinseszinseffekt nutzen und so das Wachstum des investierten Kapitals über die Zeit hinweg fördern.
Schließlich tragen Investitionen in Dividenden-Aristokraten zur Risikominderung bei. Da diese Unternehmen oft in verschiedenen Sektoren und Regionen tätig sind, bieten sie eine natürliche Diversifikation. Diese Diversifikation kann dazu beitragen, das Gesamtrisiko eines Portfolios zu reduzieren, da nicht alle Sektoren und Regionen gleichzeitig von wirtschaftlichen Abschwüngen betroffen sind.
Mögliche Risiken von Dividenden-Aristokraten
Aber natürlich sind auch Dividenden-Aristokraten nicht immun gegen wirtschaftliche Herausforderungen. So können auch sie von Krisen betroffen sein, die zu einer Kürzung oder gar einer Aussetzung der Dividenden führen können. Das kann insbesondere dann der Fall sein, wenn das Unternehmen finanzielle Schwierigkeiten hat oder wenn es erhebliche Investitionen tätigen muss, die eine Aussetzung der Dividende erfordern. Das wirkt sich in der Regel stark auf den Aktienkurs aus. Dennoch haben viele Dividenden-Aristokraten in der Vergangenheit bewiesen, dass sie auch in schwierigen Zeiten ihre Dividendenpolitik aufrechterhalten können.
Ein weiterer Nachteil ist das begrenzte Wachstumspotenzial im Vergleich zu Wachstumsaktien. Dividenden-Aristokraten sind oft reife, etablierte Unternehmen, die stabile und wachsende Dividenden bieten können, aber oft nicht das gleiche Wachstumspotenzial wie jüngere, schnell wachsende Unternehmen. Das bedeutet, dass die Gesamtrendite, die ein Anleger von einer Investition in einen Dividenden-Aristokraten erzielen kann, möglicherweise geringer ist als die, die er von einer Investition in ein Wachstumsunternehmen erzielen könnte.
Darüber hinaus kann ein Fokus auf Dividenden-Aristokraten dazu führen, dass ein Portfolio trotz der breiten Streuung zu stark auf bestimmte Sektoren oder Branchen konzentriert ist, was zu einer mangelnden Diversifikation führen kann. Denn viele der Tech-Konzerne, die in den vergangenen Jahren zur Performance des S&P 500 beigetragen haben – darunter Nvidia, Meta oder Alphabet – sind nicht für ihre üppigen Dividenden bekannt.
Schließlich besteht das Risiko einer Überbewertung. Da Dividenden-Aristokraten bei Anlegern beliebt sind, können ihre Aktienkurse oft hoch sein, was das Risiko einer Überbewertung erhöht. Wenn ein Unternehmen überbewertet ist, kann dies bedeuten, dass der Anleger mehr für die Aktie bezahlt, als sie tatsächlich wert ist, wodurch sich das Potenzial für zukünftige Renditen verringert.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Investitionen in Dividenden-Aristokraten sowohl Vorteile als auch Risiken mit sich bringen. Anleger sollten diese Faktoren sorgfältig abwägen und ihre Anlageentscheidungen auf der Grundlage ihrer individuellen finanziellen Ziele und Risikotoleranz treffen.
Darauf sollte man bei Dividenden-Aristokraten achten
Keine Frage: Regelmäßige Ausschüttungen sind gut. Doch noch besser sind schnell steigende Dividenden. Das jährliche Dividendenwachstum sollte mindestens 5 Prozent betragen.
Zudem ist es wichtig, dass ein Unternehmen nicht an die eigene Substanz muss, nur um die Dividende zu gewährleisten. Idealerweise liegt die Ausschüttungsquote zwischen 25 und 75 Prozent.
Und auch wenn eine hohe Dividendenrendite verlockend ist: Sie allein sollte nicht das ausschlaggebende Kriterium für den Kauf einer Aktie sein. Im Gegenteil: Ist die Dividendenrendite sehr hoch, ist das eher ein Alarmsignal. „Die einseitige Fokussierung auf kurzfristige Ausschüttungsrenditen ist der gefährlichste Fehler“, sagt der bekannte Dividendeninvestor Christian W. Röhl (mehr hier im Interview).
Um ein besseres Gefühl zu bekommen, ob es sich nur um eine kurzfristige Schwankung oder Sondereffekte handelt, sollte man deshalb einen Blick auf die durchschnittliche Dividendenrendite der vergangenen 5 Jahre werfen.
Beispiele von Dividenden-Aristokraten
Weltweit gibt es zahlreiche Dividenden-Aristokraten mit unterschiedlichen Geschäftsmodellen. Zu den bekanntesten zählen:
- Procter & Gamble ist ein führender Hersteller von Konsumgütern mit einer breiten Palette von Produkten in verschiedenen Kategorien, darunter Reinigungsmittel, Gesundheitspflege und Hygieneprodukte. Das Unternehmen hat eine lange Geschichte von Dividendenerhöhungen und hat in den letzten Jahren eine stabile finanzielle Leistung gezeigt.
- Coca-Cola ist ein weltweit tätiger Getränkekonzern, der eine Vielzahl von alkoholfreien Getränken produziert und vertreibt. Coca-Cola hat seine Dividende seit mehr als 50 Jahren kontinuierlich erhöht und ist bekannt für seine starke Marktposition und seine finanzielle Stabilität.
- Johnson & Johnson ist ein internationales Gesundheitsunternehmen, das eine breite Palette von Produkten in den Bereichen Pharmazeutika, Medizinische Geräte und Konsumgüter herstellt. Johnson & Johnson hat eine beeindruckende Geschichte von Dividendenerhöhungen und ist bekannt für seine robuste finanzielle Leistung und seine starke Position in der Gesundheitsbranche.
- 3M ist ein diversifiziertes Technologieunternehmen, das in den Bereichen Industrie, Gesundheitswesen, Verbraucher und Sicherheit tätig ist. Es hat eine lange Geschichte von Dividendenerhöhungen.
- Walmart ist der größte Einzelhändler der Welt und hat eine lange Serie von Dividendenerhöhungen. Trotz des intensiven Wettbewerbs in der Einzelhandelsbranche hat Walmart eine robuste Geschäftsstrategie gezeigt.
- McDonald's ist eine weltweit führende Fast-Food-Kette, die seit vielen Jahren eine steigende Dividende ausschüttet. Trotz der Herausforderungen in der Restaurantbranche hat McDonald's eine starke Marktposition bewiesen.
Fish List - diese Liste sollten Dividenden-Investoren kennen
Eine Institution unter Dividenden-Investoren ist die sogenannte „Fish List“, benannt nach dem Fondsmanager David Fish. Er aktualisierte bis zu seinem Tod 2018 die Liste besonders lukrativer Dividenden-Aktien aus den USA, die konsequent ihre Auszahlungen anheben. Seitdem wird die Liste in seinem Namen weitergeführt.
Hier findet ihr die Fish List als Excel-Tabelle
Hier findet ihr die Fish List als PDF
Die Fish List, auch als CCC-Liste bekannt, enthält drei Kategorien von Unternehmen: Champions, Contenders und Challengers. Champions sind Unternehmen, die ihre Dividenden seit mindestens 25 Jahren kontinuierlich erhöht haben. Contenders sind Unternehmen, die ihre Dividenden seit mindestens 10 Jahren erhöht haben, und Challengers sind Unternehmen, die ihre Dividenden seit mindestens 5 Jahren erhöht haben.
Die Liste enthält eine Vielzahl von Daten zu jedem Unternehmen, einschließlich der Dividendenhistorie und anderer Finanzkennzahlen. Sie ist ein wertvolles Tool für Investoren, die nach Unternehmen suchen, die eine stabile Dividendenhistorie aufweisen. Es ist wichtig zu beachten, dass die Fish List hauptsächlich auf US-Unternehmen ausgerichtet ist.
Wer die Fish List genau inspiziert, entdeckt an der Spitze der Dividenden-Könige (erhöhen durchgehend seit 50 Jahren) und -Aristokraten vor allem viele hierzulande unbekannte Unternehmen. An der Spitze: Der US-amerikanische Wasserversorger American States Water Company. Das Unternehmen erhöht der Liste zufolge seit 69 Jahren durchgängig die Ausschüttung.
Auf Platz 2 mit 68 Jahren liegt das Industriegüterunternehmen Dover Corporation. Danach folgt mit Erhöhungen seit 67 Jahren eine ganze Reihe von Dividenden-Aristokraten, darunter
- der Industrie-Konzern Parker-Hannifin Corporation
- das Erdgas-Unternehmen Northwest Natural Holding Company
- der Konsumgüter-Riese Procter & Gamble (dazu gehören Marken wie Pampers, Ariel und Gillette)
- der Ersatzteile-Händler Genuine Parts
Ebenfalls seit mehr als 60 Jahren dabei sind Emerson Electric (66 Jahre), der Industrie-Konzern 3M (65 Jahre) und Cincinnati Financial Corporation (63 Jahre).
Im Folgenden finden sich auch bekannte Namen wie Lowe‘s (61 Jahre), Pharma-Riese Johnson & Johnson (seit 61 Jahren) und The Coca-Cola Company (61 Jahre).
Eine spannende Information für Privatinvestoren: Zu jeder Dividenden-Aktie wird vermerkt, ob diese laut Einschätzung des Autors derzeit unterbewertet ist, zum fairen Preis gehandelt wird oder schon zu teuer ist.
Bei den zuvor genannten Unternehmen handelt es sich allesamt um US-Konzerne. Wer lieber in europäische Unternehmen investiert, findet auch hier spannende Dividenden-Zahler. Eine Top-Liste der Unternehmen, die seit mindestens fünf Jahren durchgängig erhöht, findet man etwa hier.
Vorne liegt L’Oreal mit 40 Jahren durchgängiger Erhöhung. Allerdings liegt die Ausschüttungsquote mit 1,39 Prozent auch unter dem Durchschnitt. Hier muss man also Geduld haben. Das Pharmaunternehmen Roche liegt mit 36 Jahren auf Platz 2, ebenso die Kerry Group.
Dividendensteigerungen aus Europa bieten:
- Unilever (Dividendenerhöhung seit 30 Jahren)
- Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli AG (Dividendenerhöhung seit 28 Jahren)
- Rubis SCA (Dividendenerhöhung seit 28 Jahren)
- Sanofi (Dividendenerhöhung seit 28 Jahren)
- Nestlé (Dividendenerhöhung seit 28 Jahren)
- Novartis (Dividendenerhöhung seit 26 Jahren)
- SAP (Dividendenerhöhung seit 25 Jahren)
- Medtronic (Dividendenerhöhung seit 23 Jahren)
Die Liste der durchgängigen Dividenden-Zahler wird in Europa und Deutschland immer länger. An Dividenden-Aristokraten mangelt es in Deutschland noch. Mehr und mehr Unternehmen beteiligen ihre Aktionäre jedoch mit Dividenden langfristig am wachsenden Unternehmenserfolg. Und genau danach sehnen sich viele in turbulenten Zeiten wie diesen.
Fonds und ETFs mit Fokus auf Dividenden-Aristokraten
ETFs und Fonds, die sich auf Dividenden-Aristokraten konzentrieren, bieten Anlegern eine effiziente Möglichkeit, in eine breite Palette von Unternehmen zu investieren, die sich durch eine lange Geschichte von Dividendenerhöhungen auszeichnen. Diese Fonds sind eine attraktive Option für Anleger, die ein diversifiziertes Portfolio von Dividenden-Aristokraten aufbauen möchten, ohne einzelne Aktien kaufen zu müssen.
Ein bekannter ETF ist etwa der SPDR S&P Global Dividend Aristocrats UCITS ETF, der die Wertentwicklung des Index durch vollständige Replikation (Erwerb aller Indexbestandteile) nachbildet. Der Fonds hat eine Gesamtkostenquote (TER) von 0,45 Prozent und eine Fondsgröße von 981 Millionen Euro.
Nur auf US-Unternehmen fokussiert, aber dafür auf Sicht von 5 Jahren deutlich bessere Performance liefert der SPDR S&P US Dividend Aristocrats UCITS ETF.
Der Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield UCITS ETF ist ein globaler Fonds, der in große und mittelgroße Unternehmen mit überdurchschnittlichen Dividendenrenditen investiert. Er konzentriert sich also nicht ausschließlich auf Dividenden-Aristokraten, auch wenn sich viele von ihnen im Portfolio wiederfinden. Der Fonds hat eine TER von 0,29 Prozent und eine Fondsgröße von 3.734 Millionen Euro.
Ein bekannter aktiv gemanagter Fonds ist der DWS Top Dividende. Dieser Fonds hat eine beeindruckende Performance und konzentriert sich auf Aktien, bei denen die Dividendenrendite eine wichtige Rolle bei der Aktienbewertung spielt.
Der JP Morgan Global Dividend ist ein weiterer aktiv gemanagter Fonds, der viele Dividenden-Aristokraten berücksichtigt. Dieser Fonds hat in den letzten fünf Jahren eine sehr gute Performance erzielt.