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Ausschüttungsrekord Dividenden ohne Ende

Tankstelle im Westen Australiens: Die Ölkonzerne haben dank teurer Energie so gut verdient wie nie. Davon profitieren nun die Aktionäre der Unternehmen. Sie erhalten Rekorddividenden.
Tankstelle im Westen Australiens: Die Ölkonzerne haben dank teurer Energie so gut verdient wie nie. Davon profitieren nun die Aktionäre der Unternehmen. Sie erhalten Rekorddividenden. | Foto: Imago Images / Yay Images

Gigantische 182 Milliarden Euro! So viel haben die Big Five – Exxon Mobil, Chevron, Shell, Total Energies und BP – im Jahr 2022 insgesamt eingenommen. Die Mineralölkonzerne verdienen massiv an den Folgen des Ukraine-Kriegs und schwimmen im Geld.

Angesichts der hohen Energiepreise müssen sich Dividendenjäger bei den Mineralölkonzernen vorerst keine Sorgen machen. Die Milliardengewinne treiben die Dividenden für Aktionäre in die Höhe. So liegt die erwartete 2023er Dividendenrendite von Total Energies bei 5,3 Prozent, die von Shell bei 3,8 Prozent. Laut einer Studie von Janus Henderson Investors übertrafen die weltweit gezahlten Dividenden für 2022, angetrieben durch den Ölsektor, das Niveau von vor der Pandemie. Die Fondsgesellschaft rechnet für das Gesamtjahr 2022 mit weltweiten Ausschüttungen in Höhe von insgesamt rund 1,6 Billionen US-Dollar.

 

Aber auch Deutschlands Konzerne sind spendabel wie nie zuvor. Laut Schätzungen der Deka-Bank werden die 40 Dax-Unternehmen im laufenden Jahr eine Gesamtsumme von 55 Milliarden Euro an Dividenden ausschütten – ein Anstieg von 9 Prozent gegenüber dem bisherigen Rekordjahr 2022. Bezieht man die Nebenwerte des M- und S-Dax mit ein, sind es sogar stattliche 65 Milliarden Euro. Joachim Schallmeyer, Kapitalmarktstratege bei der Deka-Bank, betont, dass die langfristigen Geschäftsperspektiven und damit auch die Dividendenaussichten stabil sind. Die Ausschüttungen stammten größtenteils aus erzielten Gewinnen und nicht aus der Substanz oder Sondereffekten.

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Banken und Automobilhersteller werden sich laut Schallmayers Einschätzung als besonders großzügig erweisen. Mercedes-Benz als Premium-Hersteller verfügt beispielsweise über starke Preismacht und eine erfolgversprechende Elektrostrategie. Der Gewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr liegt unter dem Strich bei rund 13,5 Milliarden Euro. Damit können die Stuttgarter die erwartete Dividende von 5 Euro je Aktie problemlos zahlen. Beim aktuellen Kurs errechnet sich eine Dividendenrendite von 7,5 Prozent. Europäische Banken wiederum profitieren von den kräftigen Zinsanhebungen der Europäischen Zentralbank. Diese führen zu höheren Gewinnmargen bei den Geldhäusern. So sprach Andrea Orcal, Vorstandschef der italienischen Großbank Unicredit, jüngst vom besten Geschäftsjahr seit zehn Jahren und kündigte eine Rekorddividende an.