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Dividenden: 2024 könnten 1,72 Billionen ausgeschüttet werden

Gute Nachrichten für Dividendenanleger: Trotz eines herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds erreichten die weltweiten Ausschüttungen im ersten Quartal 2024 einen neuen Rekordwert von 339,2 Milliarden US-Dollar. Dies entspricht einem Anstieg von 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Bereinigt um Sondereffekte lag das zugrunde liegende Wachstum sogar bei beachtlichen 6,8 Prozent. Das zeigt der jüngste Bericht des Janus Henderson Global Dividend Index.
Unternehmen setzen auf Kontinuität bei Dividenden
Bemerkenswert ist, dass 93 Prozent der Unternehmen ihre Dividenden im Vergleich zum Vorjahr entweder erhöhten oder stabil hielten. Ben Lofthouse, Leiter Globale Aktienerträge bei Janus Henderson, kommentiert: „Trotz der Pandemie in den dazwischenliegenden Jahren lagen die Ausschüttungen im ersten Quartal 2024 um 51 Prozent höher als im gleichen Zeitraum 2017.“
Einen zusätzlichen Schub erhielten die globalen Ausschüttungen durch die Technologieriesen Meta und Alibaba. Beide Unternehmen zahlten im ersten Quartal 2024 erstmals eine Dividende an ihre Aktionäre. Allein diese Initiativen trugen 1,2 Prozentpunkte zum Gesamtwachstum bei.
Die Dividende von Meta in Höhe von 1,1 Milliarden US-Dollar pro Quartal – etwa ein Fünftel des eigenen Aktienrückkaufprogramms – wird die US-Dividendenwachstumsrate in diesem Jahr um mehr als zwei Drittel eines Prozentpunkts und die globale Rate um mehr als ein Viertel eines Prozentpunkts erhöhen.
Regionale Unterschiede bei Dividendenwachstum
Auf regionaler Ebene gab es durchaus Unterschiede. Die USA verzeichneten mit 164,3 Milliarden US-Dollar einen Rekordwert für ein einzelnes Quartal. Das zugrunde liegende Wachstum von 7,0 Prozent wurde durch eine Zunahme von Sonderdividenden noch übertroffen. Kanada setzte seinen Trend höherer Zuwachsraten, als sie die USA vorweisen, fort. Die Ausschüttungen stiegen im ersten Quartal um 7,5 Prozent. Auch Schweden erreichte dank starker Zuwächse bei den Banken einen Rekordwert.
In Kontinentaleuropa blieb das Wachstum verhalten. Die Schweiz verzeichnete einen leichten Rückgang um 1,1 Prozent, da umfangreiche Aktienrückkaufprogramme die Zahl der ausstehenden Aktien stärker reduzierten als die Anhebung der Dividenden pro Aktie. Dänemark belastete vor allem eine massive Kürzung bei Moller Maersk. Erfreulicher ist der Ausblick für das zweite Quartal, in dem viele europäische Unternehmen ihre Hauptdividenden ausschütten.

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Japan als Lichtblick in Asien
Im asiatisch-pazifischen Raum drückte die Schwäche Australiens auf das Gesamtergebnis. Hier machte sich die hohe Abhängigkeit des Landes von Rohstoffen bemerkbar, die zu einer erhöhten Volatilität der Dividenden führt. Auf der positiven Seite stachen Hongkong mit einem bereinigten Plus von 11,2 Prozent und Taiwan mit 9,1 Prozent heraus.
Japan setzte seinen Trend aus dem Jahr 2023 mit einem starken bereinigten Wachstum von 12,1 Prozent fort. Allerdings schmälerte der schwache Yen den Zuwachs in US-Dollar auf -6,4 Prozent. Jane Shoemake, Kundenportfoliomanagerin im Global-Equity-Income-Team, erläutert: „Ein Fokus auf Corporate Governance treibt einen kulturellen Wandel in Japan voran, der höheren Dividendenzahlungen an Aktionäre den Weg ebnet.“
Banken und Ölkonzerne als Wachstumstreiber
In den meisten Branchen zeigten sich solide einstellige Wachstumsraten. Banken steuerten ein Viertel des globalen Anstiegs bei mit einem Plus von 12,0 Prozent. Auch Ölkonzerne trugen trotz rückläufiger Sonderdividenden und Aktienrückkäufen, die die Gesamtausschüttungen dämpften, signifikant zum Wachstum bei.
Der Einzelhandelssektor wurde durch die Initialdividende von Alibaba beflügelt, die Medienbranche durch die Wiederaufnahme der Ausschüttung bei Walt Disney. Lediglich im Transportwesen gab es deutliche Rückgänge, vor allem bedingt durch den dänischen Reedereikonzern Moller Maersk.
Positiver Ausblick für Gesamtjahr 2024
Für das Gesamtjahr 2024 rechnen die Experten weiterhin mit einem Rekordwert von 1,72 Billionen US-Dollar an Dividendenausschüttungen. Das entspräche einem berenigten Anstieg von 5,0 Prozent. Ben Lofthouse fasst zusammen: „Das breite Bild ist das einer anhaltenden Widerstandsfähigkeit der Dividenden, insbesondere in Europa, den USA und Kanada, sowohl für das zweite Quartal als auch für das Gesamtjahr.“