Acht Vermögensverwalter schätzen ein Dividenden sind der neue Zins – gilt das immer noch?
„Vergleich zwischen Zins und Dividende war schon früher unglücklich“
Thilo Stadler, I.C.M.:
„Zins und Dividenden miteinander zu vergleichen, war schon im Nullzinsumfeld unglücklich. Das Risikoprofil beider Anlageklassen ist völlig unterschiedlich, so ist das auch bei der Renditeerwartung. Investments am Aktienmarkt sind grundsätzlich langfristig zu sehen, bringen im historischen Durchschnitt in etwa 8 Prozent jährliche Rendite – egal ob die Zinsen hoch oder niedrig sind. Anleihen hingegen werden meistens mit eher kürzeren Laufzeiten investiert, die Absicht ist selten ein hoher Kursgewinn, vielmehr steht der Kupon beziehungsweise die jährliche Rendite bis zur Fälligkeit im Fokus.
Die Dividende ist auch deshalb so interessant, weil sie meist über die Jahre steigt, genau wie die Gewinne der Unternehmen, aus denen sie sich idealerweise bestimmen sollte. Ein Beispiel: Für den Kauf einer Aktie der Siemens AG zum Jahresschlusskurs 1998 zahlte man 35,52 Euro und erhielt eine Dividende in Höhe von 0,67 Cent. 2010 waren es bereits 1,60 Euro. Und 2023 wurden bereits 4,25 Euro ausgezahlt.“