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Dividendentitel auf der Überholspur

Aktionäre auf der Hauptversammlung des Wein- und Schnaps- <br> konzerns Pernod-Ricard: Die Franzosen füllen so illustre Marken <br> ab wie Havana Club, Ramazzotti und Mumm, <br> Quelle: Getty Images
Aktionäre auf der Hauptversammlung des Wein- und Schnaps-
konzerns Pernod-Ricard: Die Franzosen füllen so illustre Marken
ab wie Havana Club, Ramazzotti und Mumm,
Quelle: Getty Images
Es ist nur ein kleiner Teil im Zwischenbericht. Er besagt: Pernod-Ricard gibt einen aus. Der Schnaps- und Weinkonzern lässt in diesem Jahr pro Aktie eine Dividende von 1,44 Euro springen, 7 Prozent mehr als im Vorjahr. Kein Einzelfall.

Viele europäische Unternehmen haben – wie auch ihre amerikanischen Konkurrenten – zwei gute Jahre hinter sich. Nachdem die Wirtschaft 2009 noch am Boden lag, sprudeln jetzt die Gewinne. Cash hat sich gesammelt, Schulden sind gesenkt. Jetzt gibt es das Dankeschön an die Aktionäre.

Die im Aktienindex Stoxx 600 vertretenen Unternehmen steigern ihre Ausschüttungen in den kommenden zwölf Monaten um 11 Prozent, schätzt man bei Bloomberg. Schon jetzt liegt die Quote, gemessen am Kursniveau, im Durchschnitt bei 4,1 Prozent.

Ähnliches in Amerika. „Tolle Neuigkeiten für Dividendenanleger“, schreibt Matt Andrejczak vom Nachrichtendienst Dow Jones: „Ihr kriegt dieses Jahr einen fetten Zahltag.“

Indexanalyst Howard Silverblatt von Standard & Poor’s beobachtet im S&P 500 Index 13,1 Prozent höhere Dividenden als im Vorjahr. Prominentes Beispiel hierfür ist der Software-Riese Microsoft, der seine Dividende um ein Viertel auf knapp 3 Prozent Rendite hochschraubt. Nicht schlecht für einen Konzern, der noch bis 2003 jedwede Ausschüttung abgelehnt hat.

Besondere Wirkung entfalten die Werte im Rahmen der Marktlage. Zinsanlagen bringen kaum etwas, zehnjährige Bundesanleihen weniger als 2 Prozent pro Jahr. Die deutsche Inflation liegt bei 2,4 Prozent. Verlust mit Staatsgarantie.

Der Vergleich von Unternehmensanleihen und Aktien trägt sogar schon groteske Züge. So muss France Télécom für eine Anleihe mit 22 Jahren Restlaufzeit 5,4 Prozent im Jahr zahlen. Aktionäre kassieren dagegen mehr als das Doppelte an Dividende, 11,6 Prozent (siehe Chart).

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Verkehrte Welt Seit drei Jahren bringt die Dividende des französischen Konzerns France Télécom ein höheres prozentuales Zusatzeinkommen als dessen lang  laufende Anleihe. Üblicherweise ist es andersherum.

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