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DJ Glos fordert "strategische Antwort" auf Gaskrise

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DJ Glos fordert "strategische Antwort" auf Gaskrise

BERLIN (Dow Jones)--Ein breiter Energiemix, eine Diversifizierung der Lieferbeziehungen, eine verstärkte europäische Zusammenarbeit und eine europäische Energieaußenpolitik müssen aus Sicht von Bundeswirtschaftsminister Michael Glos die "strategische Antwort" auf die Gaskrise zwischen Russland und der Ukraine in den vergangenen Wochen sein. Auch wenn der Streit inzwischen beigelegt worden sei, dürfe nicht ohne Weiteres zur Tagesordnung übergegangen werden. "Wir müssen künftig besser gerüstet sein", sagte Glos am Dienstag in Berlin bei der "16. Handelsblatt Jahrestagung Energiewirtschaft". Richtschnur bleibe das "Zieldreieck" einer sicheren, bezahlbaren und klimafreundlichen Energieversorgung.

Die vergangenen Wochen hätten gezeigt, dass der grundsätzliche energiepolitische Ansatz eines breiten Energiemixes richtig sei. Dies beinhalte "ausdrücklich" auch die Kohle und "selbstverständlich" auch die Kernenergie. Glos stellte sich hinter das Ziel, den Anteil der Erneuerbaren Energien beim Strom bis 2020 auf mindestens 30% zu steigern. Es verbleibe aber ein Anteil von 70%, der abgedeckt werden müsse.

Glos forderte erneut eine Laufzeitverlängerung für die deutschen Atomkraftwerke. "Niemand vermag einzusehen, warum wir einen Sonderweg gehen sollten", sagte Glos. Dieser führe in eine Sackgasse. Zudem seien neue hochmoderne Kohlekraftwerke unverzichtbar. Es wäre die "schlechteste und teuerste Lösung", sie verhindern zu wollen, sagte Glos. Zum Energiemix gehörten auch mehr Energieeinsparung und Energieeffizienz.

Der Minister plädierte für eine weitere Diversifizierung der Transportwege und Lieferquellen. Die Bundesregierung unterstütze daher "nachdrücklich" die Bemühungen, dass es zur Ostseepipeline komme, und sie sei auch gegenüber der Nabucco-Pipeline aufgeschlossen. Allerdings müsse darauf geachtet werden, dass nicht eine Erpressbarkeit gegen eine andere ausgetauscht werde. Deshalb sollte Deutschland aus seiner Sicht LNG-Häfen schaffen.

In Europa werde eine bessere Krisenvorsorge und eine Solidarität gebraucht, die der Gegenseitigkeit verpflichtet sei. Jedes Land müsse ein Mindestmaß an Vorsorge bereithalten oder dafür bezahlen, wenn andere diese Vorsorge betrieben.

Außerdem müsse die europäische Energieaußenpolitik gestärkt werden. Immer dort, wo es sinnvoll sei, müsse die EU einheitlich auftreten, um wirklich Ernst genommen zu werden. Glos schlug vor, auf europäischer Ebene eine "task force" einzurichten, um künftige Krisen schneller abfangen zu können. Die jetzt gebildete Beobachtermission sollte auch im Fall einer künftigen Krise rasch abrufbar sein, forderte der Minister.

Webseite: http://www.bmwi.de -Von Beate Preuschoff, Dow Jones Newswires, +49 (0)30 - 2888 4122, [email protected] DJG/bep/apo Besuchen Sie unsere neue Webseite http://www.dowjones.de

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January 20, 2009 06:54 ET (11:54 GMT)

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