DJ Scoach/Scoach (Frankfurt) - Angst vor US-Abschottungspolitik
DJ Scoach/Scoach (Frankfurt) - Angst vor US-Abschottungspolitik
Angst vor US-Abschottungspolitik Der deutsche Aktienmarkt zeigt heute wieder die gewohnten Wellenbewegungen unter der Null-Linie. Wie gewohnt drückt die allgemeine Rezessionsstimmung das Gros der Aktienkurse "unter Wasser". Dazu trägt heute auch der überraschende Rückgang im deutschen Einzelhandel vom Dezember bei. Sorgen bereitet aber vor allem, dass Obama von der Freihandelspolitik seines Vorgängers abschwenkt. Die von ihm geführte Regierung verfolgt zunehmend eine "Buy American" Strategie. Daher wächst jetzt die Angst, dass die USA ihre Märkte abschotten wollen. Besonders für die stark exportabhängige deutsche Wirtschaft würde das zu einer Bedrohung. Der DAX bröckelt momentan homöopathische 0,05 Prozent auf 4.269 Punkte. Die Deutsche Telekom kann sich dem Rezessionsblues heute entziehen. Sie profitiert momentan anscheinend - wie die gesamte europäische Telekommunikationsbranche - davon, dass der britische Handy-Dienstleister Vodafone seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr angehoben hat. Die Londoner stellen jetzt deutlich mehr Umsatz und Gewinn in Aussicht. Dennoch überrascht die Kursreaktion bei der Deutschen Telekom etwas. Die Briten begründen die guten Entwicklung vor allem mit dem scharfen Einbruch des britischen Pfunds am Devisenmarkt. Dadurch wurden die Auslandseinnahmen der Inselbewohner in britische Wärhung umgerechnet merklich gesteigert. Da die Deutsche Telekom aber in Euro rechnet, ist dort kein positiver Effekt der Pfund-Abwertung zu erwarten. Auffällig ist, dass die Deutsche Lufthansa ihre seit Tagen schon anhaltende relative Stärke fortsetzt. Der Luftfahrtkonzern erhöhte heute sein Gewinnziel - und schiebt damit die Erklärung für die Stärke der Vortage nach. Wie bereits vermutet, wird der Airline-Betreiber erheblich von den gedrückten Kerosinpreisen entlastet. Positiv entwickeln sich auch die Papiere von SAP. Der Softwarekonzern dürfte davon profitieren, dass die Anleger wieder mehr Appetit auf Technologiewerte bekommen. Das zeigt etwa die gestrige deutliche Outperformance der Nasdaq an der Wall Street. Gefragt sind auch die Großbanken Deutsche Bank und Commerzbank. Dort stützt vermutlich die vage Hoffnung, dass die US-Regierung doch noch einen Banken-Rettungsplan zu Wege bringt, der das internationale Finanzwesen stabilisieren könnte. Unter Druck stehen dagegen die Stahl- und Infrastrukturkonzerne ThyssenKrupp und Salzgitter. Beide Unternehmen sind sehr exportabhängig und könnten daher zu den Opfern der von Obama verfolgten "Buy America"-Politik zählen. Das dürfte auch für Daimler, Siemens und BASF gelten, die momentan ebenfalls unter Druck stehen. Die Papiere der Deutschen Börse AG leiden unter dem markanten Umsatzeinbruch im Xetra Handelssystem im Dezember (minus 71 Prozent). Rohstoffe: Durchwachsen Der Kontrakt für Brent Crude steigt auf 44,47 Dollar. Der Future für die US-Sorte WTI verbilligt sich auf 40,12 Dollar. Der Gold-Kontrakt wird bei 905,45 Dollar gehandelt. Zinsen auf RWE An der Plattform Scoach bleiben die verzinslichen Produkte beliebt. Zu den Umsatzspitzenreitern bei den Strukturierten Produkten zählt heute ein Discount-Zertifikat auf RWE, emittiert von der Deutschen Bank (WKN: DB3PCS). Das Produkt ist am 18.6.2009 fällig. Ausblick Termine USA Die US-Futures bleiben im Minus und lassen wieder einen flauen Start der amerikanischen Aktienmärkte befürchten. Um 16:00 Uhr werden die noch nicht abgeschlossene Eigenheimverkäufe erwartet. Disclaimer Die nachfolgenden News werden Ihnen direkt von der Redaktion von Scoach bereitgestellt. Die hierin enthaltenen Angaben und Mitteilungen sind ausschließlich zur Information bestimmt. Keine der hierin enthaltenen Informationen begründet ein Angebot zum Verkauf oder die Werbung von Angeboten zum Kauf eines Wertpapiers.
(END) Dow Jones Newswires
February 03, 2009 07:43 ET (12:43 GMT)