Doppelberatung und Provisionen IDD-Umsetzung: Immer noch Änderungen im Gespräch
Die Umsetzung der Vermittler-Richtlinie steht kurz bevor. Am kommenden Mittwoch wollen die Bundestagsausschüsse die letzte Gesetzesfassung beschließen, die das Plenum dann verabschieden soll. Und immer noch werden an dem Gesetz offenbar Korrekturen vorgenommen.
Laut einem Bericht von Versicherungsjournal.de gaben gestern Abend zwei Fachreferenten aus dem Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz ein aktuelles Update zum Stand der Gespräche gegeben: Volker Schöfisch und Erich Paetz traten im Rahmen einer Gesprächsrunde auf, die der Verein zur Förderung der Versicherungs-Wissenschaft in Berlin organisiert hatte.
Die Berichterstatter der Koalitionsfraktionen hätten sich am Dienstag dieser Woche auf Änderungen am Gesetzentwurf verständigt. Strittige Themen seien möglicherweise die von vielen Branchenvertretern kritisierte Doppelberatung durch Makler und Versicherer, die Fristen bei der Restschuldversicherung sowie eine mögliche Lockerung des Honorarannahmeverbots von Maklern bei Privatkunden, berichtet Versicherungsjournal.de
Hallo, Herr Kaiser!
Streitpunkte Doppelberatung und Vergütung
Hinsichtlich der Doppelberatung, die viele Branchenvertreter im Vorfeld während des Gesetzgebungsverfahrens kritisiert hatten, habe Schöfisch die Anwesenden während des Gesprächs zu beruhigen versucht: Ein Versicherungs-Unternehmen müsse nur dann den Kunden beraten, wenn es den Eindruck habe, dass der Makler gar nicht beraten habe oder zum falschen Produkt geführt habe, zitiert das Portal den Ministeriums-Fachreferenten.
Auch der Streitpunkt Vermittlervergütung sei zur Sprache gekommen. Laut Paetz habe sich die Bundesregierung bei der gesetzlichen Umsetzung der IDD eine strikte Trennung von Honorarberatung und provisionsbasierter Beratung bei Privatkunden angestrebt. Gegen das Gebot der Provisionsvermittlung und Verbot der Honorarannahme gegenüber Privatkunden hätten jedoch Vermittlerverbände ganz klar Widerspruch erhoben. Eine ganz konkrete Vorhersage, wie dieser Punkt im Gesetz letztendlich geregelt werden solle, machte der Fachreferent Versicherungsjournal.de zufolge jedoch nicht.