Jedem dritten Vollbeschäftigten in Deutschland droht nach 45 Berufsjahren eine Bruttorente von unter 1300 Euro im Monat. Das berichteten die Zeitungen der Funke Mediengruppe nach einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf Anfrage der Fraktion „Die Linke“ im Bundestag. Nach Abzug von Kranken- und Pflegeversicherung sind das netto etwa 1.160 Euro an Altersbezügen. Der demografische Wandel sorgt dafür, dass unser aus Umlagen finanziertes Rentensystem an seine Grenzen stößt – und das Rentenniveau immer weiter sinkt.
Die gesetzliche Vorsorge reicht nicht mehr
Die Inflation steigert die Notwendigkeit fürs Alter vorzusorgen zusätzlich. Dazu ein Rechenbeispiel: Wenn von zwei Prozent Inflation die Rede ist, dann teilt einfach mal die 72 durch zwei. Das Ergebnis von 36 weist darauf hin, dass sich die Kaufkraft deines Geldes in 36 Jahren halbiert hat. Bei einer Inflationsrate von 4 Prozent dauert es nur 16 Jahre.
Wer trotz dieser Aussichten seinen Lebensstandard im Alter halten will, muss in der Regel zusätzlich vorsorgen. Entsprechende Vorsorgeprodukte gibt es wie Sand am Meer. Doch oft sind diese nicht nur verwirrend, sondern auch teuer und die Vorsorge fürs Alter am Ende oft unzureichend.
So bringen staatlich geförderte Altersvorsorgeprodukte wie die Riester- oder Rüruprente beispielsweise nicht den gewünschten Erfolg und das beliebteste Finanzprodukt der Deutschen, die klassische Lebensversicherung, wurde bei den niedrigen Zinsen in den vergangenen Jahren sogar zum Minusgeschäft. Die Folgen wie Altersarmut sind gravierend!
Also sollte man sich wohl besser selbst um das Sparen fürs Alter kümmern.
Bloß wie?
Die individuelle Lebens-, Einkommens- und Vermögensstruktur macht es unmöglich, eine allgemeingültige Vorsorgelösung für alle zu entwickeln. Deshalb haben wir drei unterschiedlich Musterdepots entwickelt, die du je nachdem, ob du eher zu den risikofreudigen oder zu den vorsichtigen Anlegern gehörst, als Grundlage nutzen – und natürlich auch anpassen kannst!
Die Bausteine für dein Depot
Bei den Anlageklassen beschränken wir uns auf drei der Bekanntesten:
Aktien, festverzinsliche Wertpapiere und Rohstoffe.
Der Mix verschiedener Anlageklassen, die sich teils gegenläufig entwickeln, sorgt für Rendite und Wertstabilität zugleich. Die Aktienkomponente hat sich in der Vergangenheit als Renditetreiber erwiesen. Anleihen bieten feste Zinszahlungen und Rohstoffe beziehungsweise Edelmetalle gewinnen oft in Krisenzeiten an Wert.
Neugierig geworden?
Von Zeit zu Zeit, etwa wenn eine Anlageklasse besonders gut gelaufen ist, kannst du die Ursprungsgewichtung mit einem Rebalancing wiederherstellen. Dabei verkaufst du einige der erfolgreichen Papiere und nimmst dadurch Gewinne mit, die sich ansonsten möglicherweise beim nächsten Kurssturz in Luft aufgelöst hätten.
Viel Zeit verträgt viel Risiko
Wer noch in der Ausbildung ist, hat vermutlich anderes im Kopf als sich um optimale Geldanlagen zu kümmern. Dabei wäre genau jetzt der richtige Zeitpunkt. Denn Fakt ist: Wer das Sparen nicht auf morgen verschiebt, profitiert von Anfang an.
Wer etwa 30 Jahre lang 100 Euro im Monat – insgesamt 36.000 Euro – in den bereits 1961 aufgelegten Fondsklassiker DWS Akkumula (ISIN:DE0008474024) investiert hätte, könnte sich heute über ein Vermögen von 153.000 Euro freuen. Bei einer monatlichen Anlagesumme von 300 Euro wäre mit den richtigen Fonds sogar die Million drin gewesen.
Obwohl das Internet genügend Informationen in Sachen Investmentstrategie für junge Anleger hergibt, verlassen sich laut Umfragen viele junge Menschen zwischen 20 und 29 Jahren dennoch aufs Sparbuch.
Das ist ein Fehler.
Die Erfahrungen der Vergangenheit zeigen, dass es nichts Besseres gibt, als mit einem ETF- oder Fondssparplan anzufangen. Denn: Aktien mögen fette und magere Jahre sehen, doch wer viel Lebenszeit vor sich hat, kann warten bis sie sich ausgleichen.
Als Basis für den Vermögensaufbau haben wir Musterdepots mit drei verschiedenen Risikoprofilen zusammengestellt:
- Das Basis-Depot für den Normalo findest du hier! Es besteht aus einem breit gestreuten ETF ergänzt mit Rohstoffen und Anleihen.
- Für risikofreudigere Anleger haben wir ein fortgeschritteneres Taktik-Depot mit mehr Themen- und Regionenschwerpunkten zusammengestellt. Du findest es hier!
- Und auch risikoaversere Börsen-Angsthasen müssen nicht auf das Sparbuch zurückgreifen. Ein defensiveres Depot mit größerem Anleihe-Anteil sowie Dividenden-ETF findest du hier!