Suche Event Calendar Icon EVENTKALENDER Newsletter Icon Newsletter Icon Newsletter Abonnieren
  • Startseite
  • Warum sich Asset Manager schnell auf neue Rahmenbedingungen einstellen müssen

Von Aktualisiert am in AnalysenLesedauer: 2 Minuten
Björn Drescher ist Vorstand bei Drescher & Cie.
Björn Drescher ist Vorstand bei Drescher & Cie. | Foto: Drescher & Cie / Canva

Mit Kipppunkten bezeichnen wir für gewöhnlich Momente, in denen zuvor mehr oder weniger gradlinige Entwicklungen abbrechen und die Richtung wechseln – bisweilen sogar irreversibel.

Bei näherer Betrachtung steht ein solcher Kipppunkt derzeit auch der erfolgsverwöhnten Fondsbranche bevor, die jahrzehntelang von einem Absatz- und Umsatzrekord zum nächsten jagte. Vielleicht liegt er sogar schon hinter ihr.

Denn der Preiskampf im institutionellen Geschäft, die fortschreitende Passivierung der Anlagestrategien mittels ETF und die wieder gewonnene Attraktivität alternativer Anlageformen lasten auf dem Wachstum der Asset Manager und gefährden obendrein die bisher erzielbaren Margen.

Mag die Zinsentwicklung auch Schwankungen unterliegen, der Wettbewerbsdruck in einem medial und digital transparenten Markt, der von immer professioneller agierenden Käufern (Investoren, Vertrieben) dominiert wird, kennt nur eine Richtung. Eine Rückkehr zu alter Profitabilität, zumindest in der Breite der Anbieterlandschaft, steht somit nicht mehr zu erwarten.

 

Und wenn dem so ist, bleibt den um hohe Gewinne bemühten Asset Managern nach Überschreiten der individuellen Kipppunkte nur wenig Zeit, sich den neuen Rahmenbedingungen anzupassen. Denn ihre Maschinerien sind auf Wachstum ausgelegt, ihre Kostenapparate schon für den Fall stagnierender Einnahmen überdimensioniert, von sinkenden ganz zu schweigen. Die Kapazitäten müssen zurückgestutzt werden.

Es sind also Rationalisierungsmaßnahmen zu erwarten, die Personal und Marketingbudgets betreffen, sowie ein fortschreitender Konzentrationsprozess der Asset-Management-Industrie, der im Zuge von Fusionen und Übernahmen vor allem den Mittelbau der Anbieterlandschaft treffen wird. Also jene Häuser, die zu klein für den Wettbewerb unter Global Player sind, zugleich aber zu groß, um in Nischen zu überleben.

Da spendet es den Asset Managern vermutlich wenig Trost, zu wissen, dass Vertriebe und Berater in der Wertschöpfungskette die nächsten sein werden, die sich ihrer Marge noch härter erwehren müssen.


Über den Autor:

Björn Drescher ist Vorstand bei Drescher & Cie.

Weitere Artikel von Drescher & Cie finden Sie hier: https://drescher-cie.de/fonds-scout

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?
Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
PDF nur für Sie. Weitergabe? Fragen Sie uns.
Newsletter Titelbild
Ja, ich möchte den/die oben ausgewählten Newsletter mit Informationen über die Kapitalmärkte und die Finanzbranche, insbesondere die Fonds-, Versicherungs-und Immobilienindustrie abonnieren. Hinweise zu der von der Einwilligung mitumfassten Erfolgsmessung, dem Einsatz der Versanddienstleister June Online Marketing und Mailingwork, der Protokollierung der Anmeldung, der neben der E-Mail-Adresse weiter erhobenen Daten, der Weitergabe der Daten innerhalb der Verlagsgruppe und zu Ihren Widerrufsrechten finden Sie in der Datenschutzerklärung. Diese Einwilligung können Sie jederzeit für die Zukunft widerrufen.
+
Anmelden