Robert Halver zur möglichen Aktienblase „Auch 2022 gibt es keinen Grund, die Aktien-Flinte ins Zins-Korn zu werfen“
Neben Kriegs- und Konjunkturangst betrübt zurzeit die Zinsangst die Anleger-Seele. Da vor allem das Ausmaß der Zinswende unsicher ist, werden Aktien von Anlegern zeitweilig abgeworfen wie Sandsäcke von Ballonfahrern. Mehr Gewissheit von der amerikanischen Zinsfront ist dringend gefragt, damit wieder Ruhe in den Aktien-Karton kommt. Doch selbst wenn sich die Börsen zwischenzeitlich weiter austoben wie ein in Panik geratener Stier, wäre es ein großer Anlegerfehler, sich von Aktien final zu verabschieden.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Macht die Zinswende allen Blasen den Garaus?
Für viele Aktien-Schwarzseher befinden wir uns in einer Super-Blase, die früher oder später wie ihre Vorgänger platzen muss. Und so wird mit Verweis auf die Schicksale der Aktien-Blase 1929 (vor der Weltwirtschaftskrise), 2000 (Internet-Blase) und Immobilienblasen 1989 in Japan und 2006 in den USA bereits der Teufel kräftig an die Wand gemalt.
Und im Kampf gegen die Blasen macht so mancher aus dem Winterschlaf aufgewachte Börsen-Bär keine Gefangenen: Nach Abbau des Überdrucks im Aktien-Kessel werden sich die Kurse auf die Niveaus vor der Blasenbildung zurückbewegt haben. Für den US-Leitindex S&P 500 wäre dies ein Kursniveau von circa 2.500 Punkten, von heute gerechnet also ein Minus von über 40 Prozent. Bei Technologieaktien würde der Druckabfall noch heftiger ausfallen.