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Value-Stil Dummes Geld schlau investiert

Von in AnalysenLesedauer: 4 Minuten
Finanzzentrum London
Finanzzentrum London: Banken gehören zu den Unternehmen, die von steigenden Zinsen profitieren können. | Foto: Imago Images / robertharding

Das Paradoxon des dummen Geldes beschreibt das Phänomen, dass viele Anlegerinnen und Anleger signifikant schlechter abschneiden als die Fonds, in die sie investieren. Wesley Gray, ein US-amerikanischer Autor, Portfoliomanager und Veteran des United States Marine Corps, hat „The Paradox of Dumb Money“ vor zehn Jahren in seinem Buch „Quantitative Value: A Practitioner's Guide to Automating Intelligent Investment and Eliminating Behavioral Errors“ erklärt.

Aber woran liegt das? Gier und Überschätzung der eigenen Fähigkeiten, vor allem im Bereich Market Timing, verleiten Investorinnen und Investoren oft dazu, im falschen Moment die falschen Schlüsse zu ziehen. Darüber hinaus sind Menschen dazu konditioniert, bei Unsicherheiten eher emotional zu entscheiden. Dadurch laufen Anlegerinnen und Anleger der Marktentwicklung oftmals hinterher: Wenn es bereits gut läuft, steigen sie ein – wie Lemminge, die sich dem Abgrund nähern. Dann ist es aber in der Regel zu spät, um langfristig gute Ergebnisse zu erzielen.

Bei hochbewerteten Unternehmen ist die Fehlertoleranz sehr gering

Der Hintergrund: Investorinnen und Investoren müssen dann bereit sein, Assets zu einem höheren Preis zu kaufen. Und noch wichtiger: oft zu einer höheren Bewertung. Die Bewertung zum Startpunkt einer Investition spielt die wichtigste Rolle für die zukünftige Performance eines Investments. Wer in das Segment investiert, das sich zuletzt am besten entwickelt hat, begibt sich in die Gefahr, einen großen Teil des Zyklus schon verpasst zu haben. Für Investorinnen und Investoren bedeutet das: Es reicht nicht aus, die Zukunft aus der Vergangenheit abzuleiten.

Das lässt sich am Beispiel der in den vergangenen Jahren sehr erfolgreichen Growth-Werte zeigen. Bei ihren Investments bewegten sich Anlegerinnen und Anleger häufig weg von den fundamentalen Bewertungen. Sie befassten sich ausschließlich mit den Chancen und nur sehr wenig mit den Risiken. Das Problem bei diesem Vorgehen: Bei hochbewerteten Unternehmen aus dem Growth-Bereich ist die Fehlertoleranz sehr gering. Jede Abweichung der Entwicklungsprognose vergrößert das Risiko eines erheblichen Rückschlags. Daraus entsteht die große Gefahr, einen zu hohen Preis für einen Wert zu bezahlen und somit auf lange Sicht eine schwächere Performance zu erzielen.

Das heißt konkret: Je höher die Bewertung ist, desto höher ist der „Druck“, den die Investorinnen und Investoren auf die Aktie ausüben. Das heißt: Sie haben hohe Erwartungen an die Performance dieser Werte, weil sie diese mit hohen Bewertungen eingekauft haben. Werden diese nicht erfüllt, erfahren Aktien deutliche Kursverluste.

Value-Case wird sich dauerhaft durchsetzen

Die Lösung für diese Herausforderung heißt Value Investing. Dieser Investmentstil steht nun, nach einer mehr als zehnjährigen Dürreperiode, vor einer Renaissance. Value-Investorinnen und -Investoren kaufen Aktien – auch solche, deren innerer Wert möglicherweise wenig Wachstum in der Zukunft beinhaltet – aus der Überzeugung heraus, dass der aktuelle Wert im Vergleich zum derzeitigen Preis höher liegt. Der Markt ist zwar noch nicht wirklich positioniert, weil sich Value-Investitionen aufgrund der Erfahrungen der vergangenen Jahre bislang nicht „gut anfühlen“. Niemand will der erste sein, der sich an Value wagt. Deshalb bildet die Performance die neue Stärke noch nicht ab.

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