LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Lesedauer: 4 Minuten

Durch Brexit Irland in schlimmster Krise seit 50 Jahren

Seite 2 / 3


Großbritannien und Irland waren der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft im Jahr 1973 beigetreten. Dabei ging es Irland nicht zuletzt darum, etwas aus dem Schatten des großen Nachbarn herauszutreten. Mehr als vier Jahrzehnte später sind die beiden Länder jedoch wirtschaftlich, kulturell und sprachlich weiter eng miteinander verwoben.

Irland benutzt zwar den Euro als Währung, gleichzeitig beträgt das Handelsvolumen mit Großbritannien jedoch etwa 45 Milliarden Dollar. Etwa 380.000 irische Staatsbürger, die in Großbritannien leben, waren wahlberechtigt beim Brexit-Referendum. Das Nachbarland half auch mit, als Irland vor sechs Jahren gerettet werden musste, obwohl Großbritannien nicht Teil der Eurozone ist. Als Theresa May am vergangenen Mittwoch den Posten der Premierministerin übernahm, zählte Kenny zu den ersten drei Staats- und Regierungschefs, mit denen sie sprach - neben Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Francois Hollande.

Jetzt stellt sich die Frage, wie Irlands Politiker und Top-Manager auf diese Außenpolitikkrise reagieren werden, die den Bankenzusammenbruch und die Rettungsaktion in den Schatten stellen könnte. Kenny stellte bereits 2015 einen Regierungsausschuss zusammen, der Pläne für den Fall des Brexit entwickeln sollte. Zwar zählen zu den Vorschlägen unter anderem Unterstützungen für die Exporteure, die Regierung in Dublin gestand jedoch ein, dass es schwer ist, detaillierte Pläne auszuarbeiten, bevor das genaue künftige Verhältnis Großbritanniens zur EU feststeht.

Das offensichtlichste Problem ist die 500 Kilometer lange Grenze zuwischen Nordirland und der Republik Irland. Nachdem die Gewalt in Nordirland abflaute und die Länder in den EU-Binnenmarkt eingingen, schmolzen auch die Grenzkontrollen dahin. Etwa 30.000 Menschen überqueren die Grenze täglich.

Tipps der Redaktion