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Aktualisiert am 25.01.2008 - 19:32 UhrLesedauer: 3 Minuten

DWS Finanzwerte

Bei Insider-Händlern in den USA stehen Aktien von Finanzunternehmen seit Monaten ganz oben auf der Einkaufsliste. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der Frankfurter Vermögensverwaltung VCH Investment Group. Das überrascht: Schließlich ging es für Finanzwerte im Zuge der US-Hypothekenkrise steil bergab. Offenbar nutzen Insider die günstigen Kurse zum Einstieg. Anleger, die wie die Branchenkenner antizyklisch investieren wollen, sollten auf den DWS Finanzwerte (WKN: 976 991) setzen. 

Die vergangenen Wochen waren für Nikolaus Pöhlmann ein einziger Stresstest: Kaum ein Tag ohne negative Schlagzeilen aus der Bankenbranche. Kaum eine ruhige Minute, in der der Manager des DWS Finanzwerte seinen Kopfhörer absetzen konnte, weil darüber ständig neue Warnungen von Analysten und Börsenhändlern auf ihn einprallten. Auch an Pöhlmanns Fonds hat die Hypothekenkrise Spuren hinterlassen: In den vergangenen sechs Monaten sank sein Anteilswert nach Angaben der Rating-Agentur Morningstar um 1,3 Prozent (Stand 11. Oktober 2007). Damit steht der Fonds im Vergleich zu anderen Finanzwerte-Produkten trotzdem gut da, denn insgesamt verbuchte die Vergleichsgruppe ein Minus von 3,1 Prozent. 

Inzwischen ist es in Pöhlmanns Büro wieder ruhiger geworden: Nach zwei turbulenten Monaten legten Finanzwerte im September zu. „Die Leitzinssenkung der amerikanischen Zentralbank brachte für den Sektor weltweit einen Performanceschub“, sagt der Manager. Zudem habe sich an den grundlegend guten Aussichten für den Finanzsektor nichts geändert. 

Pöhlmann sieht vier Gründe, warum Bankaktien in den kommenden Jahren steigen sollten: Erstens würden die Kreditinstitute vom hohen Wirtschaftswachstum in den Schwellenländern und einigen Industriestaaten profitieren. Zweitens seien manche Länder mit Banken unterversorgt. Drittens treibe die älter werdende Bevölkerung die Nachfrage nach Finanzprodukten zur privaten Altersvorsorge an. Und viertens rechnet der Manager mit weiteren Fusionen und Übernahmen als Aktienkurstreiber. „Besonders bei den Banken besteht noch Bedarf, Überkapazitäten abzubauen und auch Kosten zu sparen“, sagt Pöhlmann. 

Sein Anlageuniversum umfasst den MSCI World Financials Index. Dieses Börsenbarometer beinhaltet derzeit 319 große Banken, Versicherer und sonstige Finanzdienstleister aus aller Welt. Pöhlmann weicht jedoch seit Jahren deutlich davon ab: So haben US-Werte im Index derzeit ein Gewicht von rund 44 Prozent, im Fonds machen sie nur 10 Prozent aus. „Seit Jahren war klar, dass in den USA eine der schlimmsten Immobilienblasen weltweit herrschen würde“, begründet der Manager. Im Gegenzug hat er europäische Unternehmen mit 80 Prozent gegenüber 35 Prozent im Index deutlich höher gewichtet. „Gerade Italien ist ein sehr interessanter Markt für Banken“, sagt Pöhlmann. „Laut einhelliger Expertenmeinung ist dort bei Großbanken mit einem überdurchschnittlichen Gewinnwachstum von 15 Prozent in den nächsten zwei Jahren zu rechnen.“ Im restlichen Europa seien es dagegen nur 10 Prozent. Auch Griechenland gehört zu Pöhlmanns Favoriten: „Das Land gehört zu den großen Profiteuren des Euros“, sagt er. Dadurch seien die Zinsen gesunken und hätten einen Bauboom ausgelöst, von dem die Banken als Kreditgeber profitierten. 

Bislang hat es sich ausgezahlt, dass Pöhlmann stark vom Index abweicht: In den vergangenen drei Jahren erzielte sein Fonds eine durchschnittliche Rendite von 19,9 Prozent. Damit übertraf er den MSCI World Financials Index um 8,3 Prozentpunkte. Auch gegenüber anderen Finanzwerte-Fonds hat sich das DWS-Produkt hervorragend geschlagen: Auf Sicht von einem und drei Jahren gehört es zu den besten fünf Produkten seiner Vergleichsgruppe von derzeit 71 Fonds.

Die DWS hat den 92,4 Millionen Euro schweren Fonds im November 1998 aufgelegt. Wer investieren möchte, muss einen Ausgabeaufschlag von maximal 4 Prozent zahlen. An jährlichen Kosten fallen 1,45 Prozent an. 

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