DWS-Fondsmanager „Dax mit 40 oder mehr Aktien wäre besser“
Juli 1988: Der Dax wird zum ersten Mal an der Frankfurter Börse berechnet. Seitdem repräsentiert er die Wertentwicklung der 30 wichtigsten börsennotierten deutschen Unternehmen. Der Dax ist gleichzeitig Stimmungsindikator für den unternehmerischen Erfolg deutscher Schlüsselindustrien und Gradmesser der wirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands.
Am Montag wurde er 30 Jahre alt und seine Entwicklung kann sich trotz globaler Wirtschafts- und Finanzkrisen und kurzfristiger Marktkorrekturen sehen lassen. Anleger, die von Anfang an investiert waren, können sich heute über eine annualisierte Rendite von rund 8 Prozent freuen.
Für Anleger unverzichtbar
Aus globaler Perspektive haben deutsche Aktien im MSCI Welt zwar nur einen Anteil von 3 bis 4 Prozent, doch führt an deutschen Aktien aufgrund der volkswirtschaftlichen Größe Deutschlands und der Bedeutung seiner Unternehmen im globalen Handel aus Investorensicht kein Weg vorbei.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Was man dem Dax für die Zukunft wünschen kann? Dass mehr Sparer seinen Lebensweg begleiten und damit am unternehmerischen Erfolg der deutschen Industrie und ihrer globalen Marktstellung teilhaben. Mit anderen Worten: Es wäre wünschenswert, dass mehr private Anleger gerade in Anbetracht anhaltend niedriger Zinsen die Aktienkultur am Heimatmarkt stärken.
Mehr Firmen in den Dax!
Darüber hinaus wäre eine Vergrößerung des Dax auf 40 oder gar mehr Unternehmen begrüßenswert. Dann fänden mehr Technologie- und Immobilienunternehmen Berücksichtigung. Nebenwerte also, von denen vielleicht mehr Innovationskraft ausgeht, die aber naturgemäß weniger stark an der Börse gehandelt werden. Auch die hohe Gewichtung der Automobilaktien würde durch eine Vergrößerung des Dax weniger.
Auf das Geburtstagsgeschenk in Form einer staatlich geförderten aktienbasierten Altersvorsorge, wie sie in anderen Ländern bereits erfolgreich vorgelebt wird, muss der Dax wohl noch warten. Vor dem Hintergrund des zu erwartenden weiter sinkenden staatlichen Rentenniveaus bleibt zu hoffen, dass es nicht bis zum nächsten Jubiläum dauert.