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„Inflation in Europa ist noch nicht besiegt“ (DWS-Analyse)
Wie entwickelt sich die Inflationsrate in der Eurozone? Das analysiert die DWS in einer Infografik, welche die Bandbreite der Inflation seit 2016 darstellt. Der Vermögensverwalter erklärt, warum die Inflationsdivergenz die Mitgliedstaaten und die Europäische Zentralbank vor große Herausforderungen stellt.
Vor allem drei große Krisen der vergangenen Jahre machen sich in der Grafik bemerkbar: Die Corona-Pandemie, die damit einhergehenden Unterbrechungen globaler Lieferketten und die Energiepreiskrise in Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine.
Aufgrund dieser Krisen ist das Bild im Euroraum immer heterogener geworden. Das zeigt sich daran, wie die Inflationsraten der Länder mit dem höchsten beziehungsweise niedrigsten Wert zu den jeweiligen Zeitpunkten seither immer weiter auseinander klaffen.
Dass die Mitgliedsländer die Krisen zu verschiedenen Zeitpunkten und unterschiedlich schwer zu spüren bekommen, erschwert es geldpolitisch auf diese Asymmetrie zu reagieren. Darin besteht laut der DWS einer der Nachteile einer gemeinsamen Währung. Nach der Einschätzung des Vermögensverwalters scheint die EZB aber „zumindest vorerst einigermaßen gut zurechtzukommen“.
So hat sich die Inflationsrate in der Eurozone seit 2016 entwickelt
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Die Grafik zeigt die Inflationsraten für den gesamten Euroraum gemessen am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI). Als Gründe für die große Bandbreite der Inflation zwischen den Ländern nennt die DWS die unterschiedlich stark ausgeprägten Einbußen durch pandemiebedingte Restriktionen, staatliche Unterstützungsprogramme und globale Lieferkettenengpässe sowie die russischen Energieimporte. Bei der Eurozone handelt es sich daher immer noch um eine sehr heterogene Gruppe weitgehend nationaler Volkswirtschaften sind, so die DWS.
Die ungleiche wirtschaftliche Entwicklung in den Euroländern stellt die EZB vor große Herausforderungen, findet Ulrike Kastens, Volkswirtin Europa der DWS. Auch die steigenden Löhne in einem wirtschaftlichen Schwergewicht wie Deutschland tragen laut Kastens ihren Teil dazu bei. Besiegt ist die Inflation in den Augen der DWS Gruppe daher noch lange nicht.