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DWS-Manager im Gespräch: „Wir reden von 1 bis 2 Billionen Euro“

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DAS INVESTMENT.com: Und was klappt nicht mehr?

Hille: Strategien mit dem Euro Stoxx 50. Der besteht zu 30 Prozent aus Banken und ist damit schon fast eine Wette auf die Finanzbranche geworden. Auch andere Märkte sind schwierig geworden, wenn sie so klein sind, dass man auf ihnen nicht mehr zwischen guten und schlechten Aktien unterscheiden kann.

DAS INVESTMENT.com: Wie sind Sie derzeit positioniert?

Hille: Die Aktien fassen wir zu einem globalen Korb zusammen. In Zeiten dieser pauschalen Risk-on-und-off-Mentalität ist das das Beste. Das wird in einer Barbell-Strategie in starken Marktphasen durch Aktienkörbe mit einem höheren Beta ergänzt. Alles in allem haben wir momentan eine Aktienquote von etwa 55 Prozent, inklusive der attraktiven Wandelanleihen Weitere 5 bis 12 Prozent haben wir in Anleihen aus den Schwellenländern, Hochzinsanleihen und dem unteren Ende des Investment-Grade. Der Rest liegt in sicheren Anlagen, wie etwa kurzlaufenden Unternehmensanleihen mit Top-Qualität, Senior Financials und kurzlaufenden Geldmarktpapieren.

DAS INVESTMENT.com: Für die es nicht sonderlich viel gibt. Geldmarktrenditen dürften sogar nahe Null liegen.

Hille: Richtig. Aber wir sehen hier sowieso eher die Risiken, denen wir damit ausweichen wollen. Wir warten auf gute Gelegenheiten.

DAS INVESTMENT.com: Welche Rolle spielen die Schwellenländer bei Ihnen?

Hille: Wir mögen die Anleihen sehr gerne und sind da auch investiert. Allerdings nehmen wir aktuell das Währungsrisiko raus, bleiben also in den Hartwährungen. Damit setzen wir darauf, dass die Schuldnerqualität der Länder im Vergleich zu Industrienationen weiter aufholen wird. Eine ganz andere Sache sind dagegen die Währungen. Hier zeigen unsere Indikatoren an, dass wir besser vorsichtig sind. Langfristig sehen wir aber Aufwertungs- und damit Kurspotential in Schwellenländerwährungen.

DAS INVESTMENT.com: Wie sieht es mit Aktien aus?

Hille: Nicht in der breiten Masse, nur vereinzelt. Wir halten uns beispielsweise aus chinesischen Immobilienunternehmen heraus, die äußerst marktempfindlich sind. Interessanter finden wir dagegen den Trend hin zum einheimischen Konsumenten. Jahrelang hat China in seine Infrastruktur investiert, jetzt beginnen die Menschen zu konsumieren, sich etwas zu leisten. Deshalb konzentrieren wir uns eher auf alles, was mit Konsum zu tun hat, und gewichten Immobilien und Infrastruktur eher unter. Aber neben China suchen wir vor allem in kleineren Ländern wie Indonesien, Taiwan und Korea nach guten Unternehmen.

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