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DWS: Szenarien einer AKW-Abschaltung

in MärkteLesedauer: 2 Minuten
Susana Peñarrubia
Susana Peñarrubia
Susana Peñarrubia ist die Expertin für Versorgertitel beim DWS Top Dividende (WKN: 984811). Ihr zufolge spiele man bei der DWS als Folge der jüngsten Japan-Ereignisse zurzeit mit drei Szenarios für den deutschen Strommarkt durch: Erstens die Abschaltung aller AKW, zweitens die Abschaltung einiger AKW oder drittens ein Zurück zum Status Quo nach Ablauf des Moratoriums der Bundesregierung.

„Die sofortige Abschaltung aller Atommeiler ist aufgrund der Konsequenzen nicht nur für Deutschland, sondern ebenso für andere Staaten, ein Unding“, so Peñarrubia. Die daraus entstehende Versorgungslücke wäre durch alternative Energiespender nicht zu schließen.

Zum Vergleich: Deutschland deckt rund 20 Prozent seines Strombedarfs durch Atomkraft ab. In vielen europäischen Ländern sind die Anteile weit höher. In Frankreich beispielsweise beträgt der Anteil des Atomstroms rund 80 Prozent.

„Die Frage ist auch, was mit dem Strompreis passiert, wenn man durch AKW-Abschaltung eine Verknappung des Stroms herbeiführt“, sagt die DWS-Expertin. „Für die Positionierung der Versorger innerhalb des Portfolios wird interessant sein, in welchem Ausmaß und welcher Geschwindigkeit die Preise anderer Energierohstoffe steigen werden, weil man den fehlenden Atomstrom durch Verstromung von Gas, Öl und Kohle ersetzt. Und was folgt daraus für die Preise von CO2-Emissionsrechten?“

Überhaupt müssen, um kurzfristig die AKW-Abschaltung auffangen zu können, ungenutzte Kapazitäten bei den anderen Kraftwerkstypen vorhanden sein.

Das DWS-Fondsmanagement nimmt derzeit Versorger ins Visier und bewertet, wie diese im Einzelfall von einer AKW-Abschaltung betroffen sein könnten. Umsatzausfälle durch Abschaltung könnten teilweise durch Umsatzsteigerung bei anderen Kraftwerkstypen durch höhere Auslastung aufgefangen werden.

Viele ungeklärte Fragen, die dazu führen, dass das Fondsmanagement des DWS Top Dividende die aktuelle Positionierung kurzfristig nicht verändert.

Klar für Peñarrubia ist aber, dass die Ereignisse in Japan eine Diskussion in Deutschland zur Laufzeitverlängerung der AKWs um zwei Jahre vorgezogen haben. Im Bundestagswahlkampf 2013 wäre die AKW-Laufzeitverlängerung sowieso wieder neu diskutiert worden.
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