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DWS Top Dividende, M&G Global Dividend & Co. Die Könige unter den Dividendenfonds und was sie im Niedrigzinsumfeld leisten

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„Das Umfeld für Dividendenstrategien ist nach wie vor sehr günstig, da die Zinsen unverändert niedrig sind und angesichts einer bereits hohen Bewertung vieler Aktienmärkte das Kurspotenzial eher moderat bleibt“, fasst Thomas Schüßler die Lage zusammen. Der Manager des DWS Top Dividende achtet bei seiner Titelauswahl nach eigenem Bekunden neben der Ausschüttungshöhe auf ein stabiles Geschäftsmodell, den Gewinnverlauf sowie das Wachstum der Auszahlungen und die Dividendenrendite.

Allerdings sieht Schüßler gerade Letztere als zweischneidiges Schwert: „Da Aktien mit sehr hoher Dividendenrendite zwar auf dem Papier attraktiv erscheinen, tatsächlich aber hohe Risiken bergen, neigen wir ab einer bestimmten Höhe eher dazu, solche Positionen zu verkaufen.“ Schüßler sollte wissen, wovon er spricht. Seit zwölf Jahren stellt er das Portfolio des DWS Top Dividende zusammen. Das Dividendenfonds-Flaggschiff der Deutschen Asset Management hat allein auf Jahressicht 4,5 Milliarden Euro an Fondsvermögen zugelegt, aktuell liegt der Wert des Portfolios bei rund 18 Milliarden Euro. Damit kann sich Schüßler rühmen, den größten Verkaufsschlager bei der Fondstochter der Deutschen Bank zu lenken. Auch die 2016er-Ausschüttungen des Fonds markieren mit 460 Millionen Euro einen neuen Rekord.

Die Renditen können sich nicht nur angesichts der momentanen Niedrigzinsen sehen lassen. In den zurückliegenden fünf Jahren schaffte Schüßler im Schnitt 11,4 Prozent jährliches Plus (Stand 1. Februar 2017). Auf Sicht von drei Jahren fällt das Ergebnis mit 13,3 Prozent noch besser aus. Sein aktuelles Lieblingsinvestment ist der Münchener Versicherer Allianz mit 3,6 Prozent Anteil am Fondsvermögen. Ansonsten spielen Finanzwerte für den Fondsmanager zurzeit keine herausragende Rolle. Schwächelnde Banken wie etwa die Credit Suisse zahlen nach Milliardenverlusten die Dividenden nur noch aus ihren Reserven. „Seit einiger Zeit setzen wir fast ausschließlich auf Versicherungen. Eine Fortsetzung der Reflation – also eine auf das Vermeiden von Deflation ausgerichtete Wirtschaftspolitik – könnte zwar weiter positiv für Banken sein, allerdings ist für uns die Nachhaltigkeit der Dividenden von jeher essenziell“, so der Fondsmanager.

Außerdem behalte er stets das mit den Einzeltiteln verbundene Risiko im Auge. Verglichen mit anderen renditestarken Dividendenfonds kann Schüßler mit knapp 10 Prozent die niedrigste Volatilität vorweisen. Bei den meisten Wettbewerbern steht eine Elf vor dem Komma. Wie gering somit die Schwankungen ausfallen, die Anteilseigner von Dividendenfonds aushalten müssen, zeigt der Blick auf konventionelle Aktienfonds. Selbst Strategien, die sich auf solide Dax-Konzerne konzentrieren, kommen schon auf eine Volatilität von rund 18 Prozent.

Quelle: Bloomberg

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